Solidarische Politik, statt bei den Ärmsten zu sparen!

Katholische Aktion fordert Menschlichkeit bei geplanten Einsparungen

Die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien (KA) sieht die geplanten Einsparungen der Stadt Wien sehr kritisch.

Reinhard Bödenauer, Präsident der KA betont, dass die Stadt Wien eine soziale Verantwortung habe. „Einsparungsmaßnahmen sind notwendige Realität – doch wir dürfen dabei nicht unsere sozialen Verpflichtungen aus den Augen verlieren. Als Katholische Aktion erwarten wir uns mehr Menschlichkeit bei den Einsparungen! Mit der „Kopftuchdebatte“ lenken wir davon ab, dass die Mindestsicherung für subsidiär Schutzberechtigte gestrichen wird und Familien mit fünf Kindern weniger Zuwendungen erhalten sollen. Wo im Budget findet sich der Bereich, wo Reiche Verantwortung übernehmen? Sparen, ohne zu schaden kann man nur bei der Umverteilung von Vermögenszuwächsen.“

Die KA Wien sieht zwei Punkte sehr kritisch: Einerseits wird bei den Ärmsten gespart: z.B. bei den warmen Mahlzeiten in Notquartieren. Das bringt nichts für das Budget, aber viel Leid für die Betroffenen. Andererseits sehen wir mit Besorgnis, wenn bei dezentralen Kleinprojekten in Kunst & Kultur gekürzt wird. Es ist für unsere Demokratie wichtig, dass hier Menschen zusammengebracht werden, die sonst nicht viel miteinander zu tun haben.

Angela Kemper, ehrenamtliche Vorsitzende vom Welthaus Wien mahnt die globale Verantwortung ein: „Mit der Einsparung der Entwicklungszusammenarbeitseinsätze steht eine 60jährige Geschichte an internationaler Zusammenarbeit und Solidarität am Spiel. Eine dramatische Entwicklung.“

Reinhard Bödenauer ergänzt: „Statt der Streichung arbeitsmarktintegrativer Projekte der Behindertenhilfe sowie massiver Einschränkung der Angebote der Suchthilfe muss einnahmenseitig etwas passieren!

Zu Einsparungen und dass „breitere Schultern mehr tragen müssen als schmale“, davon handelt auch der neueste KA-Blog unter dem Titel „Das Kamel und das Nadelöhr“.

Das Bündnis "Wir Sorgen Gemeinsam", getragen u.a. von der Gewerkschaft vida, protestierte gegen die Kürzungspläne der Stadt Wien. Hintergrund ist die Befürchtung, dass im Fall eines 75-Millionen-Euro-Sparkurses bis zu 1.800 Arbeitsplätze in den Ordensspitälern gefährdet wären.