1960 geboren und in der Leopoldstadt aufgewachsen bin ich gelernte Sozialarbeiterin und Religionslehrerin. Meine Jugendzeit war geprägt vom “wind of change” der 80er Jahre und inspiriert von Geist und Aufbruchstimmung der Basisgemeinden Lateinamerikas. So habe ich früh meine christliche Heimat in der Pfarre Schwechat gefunden und dort mit einem kleinen Team eine sozialpädagogische Kinder- und Jugendwohngemeinschaft gegründet (KIWOZI-Kinderwohnheim Zirkelweg), in der benachteiligte Kinder und Jugendliche ein neues Zuhause gefunden haben und immer noch finden.
In Brasilien, auf Entwicklungshelfer/innen-Einsatz mit dem ÖED (jetzt HORIZONT3000), dann schon mit Mann und Kind, waren auch Basisgemeinden und soziale Bewegungen unser Gegenüber. Gemeinsam als “Volk Gottes auf dem Weg” haben wir versucht Leben und Glauben mit den Menschen im Nordosten Brasiliens zu teilen. Mit einer klaren Option für die Geschundenen, Vergessenen, Ausgeschlossenen haben wir nach der Methode “sehen-urteilen-handeln" Ungerechtigkeiten und Armutsursachen gemeinsam identifiziert und Lösungswege gesucht.
Ermutigung zur Hoffnung, Wachsein und Hinhören wo der Schuh drückt, Veränderungen hin zu einem guten, erfüllten Leben für alle erstreiten, waren auch in meiner langjährigen Tätigkeit bei der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar Leitmotive meines Handelns als Projektreferentin für Lateinamerika (mit Fokus auf Brasilien).
Jetzt in Pension, freue ich mich auf eine neue Aufgabe mit Basisbezug und Weltreichweite im Welthaus Wien. Zeichen setzen, den Schrei der Ausgeschlossenen und der Umwelt hörbar machen, Begegnungen und Dialog ermöglichen, Präsenz zeigen für das, was gerade ansteht und Veränderungen erstreiten, sind mir große Anliegen.
Die Hoffnung hat zwei schöne Töchter. Sie heißen Wut und Mut. Wut lehrt uns die Dinge nicht so zu akzeptieren, wie sie sind; Mut sie zu verändern (nach Augustinus)