Klimaschutz: Pfarre „Der Weg Jesu“ auf verantwortungsvollen Wegen
Nach Begrüßung, Einführung und Vorstellung der Umfrageergebnisse mit Plakaten, folgte eine gemeinsame Phantasiereise, bei der die Teilnehmenden angehalten waren, Wünsche und Visionen für eine lebenswerte Zukunft zu formulieren. Diese Ideen wurden in der Folge gesammelt und durch das Moderationsteam geordnet. Gestärkt durch ein Bio-Buffet samt Kuchenspenden und Kaffee galt es anschließend auf Basis der eigenen Präferenzen Favoriten unter den Projektideen zu identifizieren. Das zentrale Element bildete danach das Zusammenfinden in Kleingruppen samt der Erarbeitung konkreter erster Schritte. Auf diese Weise wurden im Laufe des Nachmittags insgesamt fünf Kleinprojekte (PR01 bis PR05) gestartet:
- Projekt 01: Energieeffizienz für die Pfarre (Energie)
Ziel ist die Ausarbeitung von Empfehlungen für mehr Energieeffizienz (z.B. effizientere Beleuchtung, Dämmung) und Erneuerbare Energien (z.B. Photovoltaik-Anlage) in der Pfarre. Bis Juni 2024 sollen Empfehlungen an den Vermögensverwaltungsrat ergehen.
- Projekt 02: Alternativen zur Vermeidung von Versiegelung (Grünflächen)
Ziel ist die Ausarbeitung von Ideen zur Verringerung von Versiegelung mit Fokus auf das Pfarrgebiet. Mögliche Optionen reichen von der Ausarbeitung von Vorschlägen bis hin zu aktivem politischem Engagement. Bis Juni 2024 werden konkrete Schritte getätigt.
- Projekt 03: Recherche und Info-Aufbereitung zur Müllvermeidung (Abfall/ Konsum)
Ziel ist die Ausarbeitung und Bereitstellung von Informationen zur Müllvermeidung im Pfarrgebiet (insb. Bezirk Floridsdorf). Bis Juni 2024 soll eine Sammlung von Ideen, allgemeinen Informationen und Ratschlägen für Interessierte bereitstehen.
- Projekt 04: EINFACH REGIONAL EINKAUFEN (Ernährung/ Konsum)
Ziel ist die Ausarbeitung und Bereitstellung von Möglichkeiten für regionalen Lebensmitteleinkauf. Bis Juni 2024 soll ein Plakat erstellt oder Info-Flyer verteilt werden, um die Mitmenschen zum Einkaufen bei regionalen Geschäften und Märkten zu motivieren.
- Projekt 05: Öffentlichen Verkehr stärken (Mobilität)
Ziel ist die Ausarbeitung eines kurzen Textes zu Wünschen zum Öffentlichen Verkehr, der an politisch Verantwortliche gesendet werden soll. Hierbei handelt es sich weniger um ein Kleinprojekt als vielmehr um eine Verschriftlichung von Wünschen und Forderungen.
Zuletzt erfolgten die gegenseitige Vorstellung der vorläufigen Ergebnisse, um gegenseitige Rückmeldungen und Tipps einzuholen, sowie Ausblick und Verabschiedung.
Das Ende der Erwachsenenklimakonferenz bedeutet den Start der Kleinprojektphase – bis Juni 2024 sollen die Gruppen gemeinsam die Kleinprojekte weiterentwickeln.
Das Monitoring erfolgt federführend im Umweltteam des Entwicklungsraums Floridsdorf-Ost (im Rahmen der neuen Pfarre „Der Weg Jesu“ potenziell unter veränderter Bezeichnung). Interessierte können den Statusberichten jeweils aktuelle Informationen entnehmen.
SIE HABEN INTERESSE SICH AN EINEM DER KLEINPROJEKTE ZU BETEILIGEN?
Dann melden Sie sich gerne per Mail unter klimaschutz@pfarre-herz-jesu.at oder persönlich bei Gabriel Schuster, Ernie Novosel oder Gerlinde Rennison.
Wir freuen uns gemeinsam mit Ihnen unser Zuhause – unsere Lebensgrundlagen – mitzugestalten!
Bereits an dieser Stelle sei all jenen herzlich gedankt, die sich im Laufe des Projekts (an Umfrage, Kinderkonferenz, Jugendkonferenz und / oder Erwachsenenkonferenz sowie jetzt in der Kleinprojektphase) bereits beteiligt haben bzw. aktiv weiter beteiligen.
Nun noch 2 persönliche Eindrücke der Klimakonferenz:
Die Ergebnisse der im Frühjahr 2023 durch das Engagement von Gabriel Schuster stattgefundenen Klimakonferenzen mit Kindern und Jugendlichen in der Pfarre Herz Jesu/Töllergasse haben mich sehr beeindruckt. Deshalb habe ich angeboten, bei einer Klimakonferenz mit Erwachsenen mitzuarbeiten. Die Vorbereitung durch die Gemeindeberatung & Organisationsentwicklung der Katholischen Aktion war sehr professionell angelegt. Bei einer Zoom-Konferenz mit Herrn Schuster und mir, moderiert von Herrn Raimund Wiesinger und Michaela Knieli, wurden alle Schritte genauestens besprochen, alle To dos vereinbart und alle Fragen beantwortet. Die Veranstaltung selbst lief durch die Moderation sehr planvoll und mit viel Gespür für die Teilnehmenden ab. Von den Umfrage-Ergebnissen hatte ich die Bereiche Ernährung/Lebensmittel und Grünflächen aufzubereiten und bei der Konferenz zu präsentieren. Für den Bereich Boden wurde mit Peter Pober-Lawatsch und mir die Projektidee „Alternativen zur Vermeidung der Versiegelung“ entworfen. Es soll der Versuch einer Leerstandserhebung, Überbauungsmöglichkeiten und Konversion von Büro- und Gewerbeflächen im Bezirk Floridsdorf erreicht werden. Viele Initiativen wurden von Peter Pober-Lawatsch schon gestartet, da die Verbauung des Donaufeldes von der Gemeinde Wien seit Jahren geplant und trotz massiver Proteste in Angriff genommen wurde. Es geht jetzt noch um Unterstützung durch die beiden Pfarren Herz Jesu und Auferstehung Christi für Initiativen gegenüber den Fraktionen im Bezirksparlament und um Medieninformation bis Juni 2024.
Der Aufbau nach der Methode Sehen-Urteilen-Handeln-Feiern verspricht eine mittelfristige Beschäftigung in beiden Pfarren und vertieft die mehrjährige Verbindung zwischen den Pfarren Auferstehung Christi/Saikogasse und Herz Jesu.“
Ernie Novosel
„Am 18.11.2023 durfte ich bei der Erwachsenen- Klimakonferenz teilnehmen und mitwirken, und erlebte, wie unter planvoll organisierter, und trotzdem partnerschaftlichen Leitung, in kurzer Zeit aus sieben Themenbereichen in einer Großgruppe mit unterschiedlichem Bewusstseinsstand – auch durch spannende Kaffeepausengespräche - ins Arbeiten kommende Projektwerkstätten entstanden.
Aus der mir übertragenen Zusammenfassung der individuellen Äußerungen bei der Online- Befragung sowie der statistischen Auswertung zu den Themen Konsum und Abfall entstand eine Gruppe, die beides verbindet, nämlich „Recherche und Info- Aufarbeitung zum Thema Müllvermeidung“. Wir wollen mit Recherche beginnen, damit wir uns mit diesem großen Thema nicht überfordern: Müllvermeidung umfasst ja Mülltrennung, Recycling, Upcycling, Reparatur, Tausch, Second hand-Waren, kreatives, wertschätzendes, lokal-regionales Einkaufen, Kochen etc.
Ich habe diesen Nachmittag sehr anregend erlebt, im Bewusstsein, dass wir gemeinsam gestärkt ins zuversichtliche Tun kommen können, statt am Fehlen großer Strukturänderungen zu verzweifeln. Wir freuen uns schon auf unser erstes Projekttreffen am 16.12.2023.“
Gerlinde Rennison