Gäste aus Uganda erzählen, wie sie Abfall kreativ wiederverwerten und so die Lebensbedingungen in ihrer Heimat verbessern.
Das Abfallsystem in Österreich ist gut organisiert. Wir können uns darauf verlassen, dass die Müllabfuhr regelmäßig den Müll wegschafft. Und davon produzieren wir täglich genug: Unzählige Plastikverpackungen, Flaschen, Dosen, Papier – und auch jede Menge Nahrungsmittel, die abgelaufen sind, übrig bleiben oder uns einfach nicht schmecken. Einiges davon wird wiederverwertet, anderes landet auf Müllhalden irgendwo auf der Welt.
Immer mehr Menschen entdecken aber wieder neu, was früher selbstverständlich war: Vieles muss nicht in der Mülltonne landen, wenn man nur ein bisschen kreativ ist: Alte Geräte werden gemeinsam repariert, Kleidung wird umgenäht, Obst und Gemüse, das nicht den Schönheitskriterien der Supermärkte entspricht, wird verkocht und schmeckt noch hervorragend.
Auch in Uganda beschäftigt der zunehmende Müll die Menschen. In den ländlichen Regionen wartet man oft vergeblich darauf, dass der Abfall abgeholt wird. In den schnell wachsenden Städten ist Müll allgegenwärtig und bedeutet auch eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung. Aber auch hier finden Menschen darauf kreative Antworten. Der Müll in den Städten, der Mist auf dem Land ist nützlich, wenn er sinnvoll verwertet wird. So schaffen Plastikberge und Komposthaufen neue Einkommensquellen und verbessern die Ernährungssituation der Menschen.
Unsere Gäste aus Uganda, Josephine Lubyayi und Andrew Ogwal, erzählen, wie sie kreative Antworten auf die wachsenden Müllberge und die Umweltzerstörung gefunden haben: Von der Mini-Biogasanlage über Maisbriketts bis zu „neuen“ Kochtöpfen aus Metallresten. Wir laden Sie zu einer spannenden Begegnung ein, um sich mit unseren Gästen auszutauschen, Gemeinsames zu entdecken und sich von ihrem Tatendrang und ihren Ideen inspirieren zu lassen.
Josephine Lubyayi erzählt sehr gerne von ihrem Bauernhof, der vielen anderen in der Gegend als Modell gilt: Hier wird nichts verschwendet, vieles wiederverwertet. Der Mist ihrer Kühe versorgt durch eine Mini-Biogaslage ihre Küche mit Energie und hilft den Bananen- und Kaffeepflanzen in ihrem Garten beim Wachsen. Josephine ist eine der Bäuerinnen, die am Landwirtschaftsprogramm der Caritas Maddo in Masaka, einer Partnerorganisation von Bruder und Schwester in Not Innsbruck, teilnimmt. Sie ist stolz auf ihren großen Hühnerstall und die Milch, die sie täglich an die Molkerei der Caritas liefern kann. Gleichzeitig freut sie sich aber auch über die Veränderungen in ihrer Familie, seit sie an verschiedensten Fortbildungen der Caritas teilgenommen hat. Ihr Speiseplan ist vielfältiger geworden, Entscheidungen werden nun gemeinsam getroffen und auch die Kinder beteiligen sich an der landwirtschaftlichen Arbeit.
„Halbzeit“ ruft Andrew Ogwal und holt die jugendlichen FußballspielerInnen zusammen, um in einer kurzen Pause über wachsende Müllberge in ihrem Stadtteil zu diskutieren. Der Sozialarbeiter ist einer der vielen jungen motivierten MitarbeiterInnen von YES (Youth Environment Service), die in der Grenzstadt Busia Antworten auf fehlendes Abfallmanagement und schlechte hygienische Bedingungen suchen. Durch starken Bevölkerungszuwachs, regen Handel und Durchreiseverkehr steht die Stadt vor besonders großen Herausforderungen. Mit originellen pädagogischen Methoden versucht YES die Menschen in den verschiedenen Stadtteilen zu mobilisieren um Abfall zu sammeln und wieder zu verwerten, Toiletten zu reinigen und verschmutzte Flächen in Gemüsegärten zu verwandeln. So entstehen aus Metallresten neue Kochtöpfe, aus getrockneten Maiskolben Kohlebriketts und junge FußballspielerInnen werden zu engagierten UmweltaktivistInnen. YES ist eine Partnerorganisation der Dreikönigsaktion und von HORIZONT3000.
Begegnungen, die bewegen!
Wir laden Sie zu einer spannenden Begegnung ein, um sich mit unseren Gästen auszutauschen, Gemeinsames zu entdecken und sich von ihrem Tatendrang und ihren Ideen inspirieren zu lassen.