Lea Rubey | Agnes Liener | Paul Marchesani
LEA RUBEY
Großgeworden bin ich in der Pfarre Erlöserkirche im 23. Wiener Gemeindebezirk, ein Ort, der nach und nach zu meinem zweiten Zuhause geworden ist. Ich bin im Wohnprojekt „Altes Kloster“, das auf vielen Ebenen mit der Pfarre verknüpft ist, aufgewachsen und hatte dadurch schon sehr früh einen Bezug zur Pfarre. Viele Kindergarten- und Volksschulevents waren mit der Pfarre koordiniert und auch meine Familienmitglieder waren aktiv in der Pfarrgemeinde, meine Eltern im Chor, meine Schwester in der Jungschar.
An den Moment, als ich mich für mein erstes Jungscharlager 2012 am Bahnhof von meiner Mama verabschiedet hab, und sie mich an die die Betreuer*innen “übergeben” hat, erinnere ich mich besonders gerne, denn von da an war ich eigentlich überall mit dabei: Erstkommunion, Jungschar, jedes Jungscharlager - zuerst als Kind - jetzt als Betreuerin, Firmung, Jugend, Jugendlager, Stammtisch. Meine damaligen Betreuer*innen sind heute enge Freunde, mit denen ich zusammen die Kinder- und Jugendpastoralarbeit gestalte. Vergangenes Schuljahr bin ich schließlich im Firmleitungsteam angekommen und leite mit meiner besten Freundin zusammen eine Firmgruppe, was mir besonders viel Spaß macht!
Als KJ Vorsitzende zu kandidieren war eine sehr spontane Entscheidung. Bei einem Workshop der Jungen Kirche wurde ich nur einige Wochen vor dem Kongress von den Hauptamtlichen darauf angesprochen, dass noch jemand für den Süden gesucht wird. Ganz so fremd war mir die Katholische Aktion und das Vikariat Süd nicht, ich habe einige Jahre bei meinen Großeltern im Süden Wiens gelebt, mein Opa war langjährig Dekanatsobmann der KMB Wiener Neustadt und ehrenamtlich tätig bei der KAB, im Dekanatsarbeitskreis und dem PGR. So schließt sich jetzt für mich ein Kreis.
Ich möchte ganz viele neue Gesichter in die Katholische Jugend holen. Wir haben eine wundervolle Gemeinde mit tollen jungen Leuten bei uns in der Erlöserkirche, und ich wünsche mir, dass ganz viele von uns auch in die KJ kommen, damit wir unsere guten Vibes auch in ganz Österreich und darüber hinaus verbreiten können.
Diese guten Vibes liegen mir allgemein sehr am Herzen: Kirche, Pfarre soll ein Ort voller Freude, Hoffnung und guter Stimmung sein, die wir gemeinsam in die Welt hinaustragen. Das möchte ich Jugendlichen gerne zeigen und mitgeben.
Man merkt ja schon bei uns im Kleinen, in meiner Heimatpfarre, wie viele tolle neue Ansätze Frauen in die Gemeinschaft bringen. Die Kirche könnte ein wunderbares Vorbild für unsere Gesellschaft sein, wenn “Mann” es nur wollen würde. Ich hoffe, dass zumindest ich mit meiner Position ein Vorbild für einige Mädels und Frauen sein kann, in höheren Ämtern aktiv zu werden und mit zu reden, wie wir es schon viel länger hätten dürfen sollen!
Besonders gefällt mir die Bibelstelle Matthäus 5,14-16: „Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie dann unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass sie allen im Haus Licht gibt. Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. Dann werden sie eure guten Taten sehen.“ Eine sehr schöne Botschaft. Wie die Stadt auf dem Berg für alle sichtbar ist, so soll auch jedes kleine Licht für alle Menschen leuchten. Wir sollen unser Licht nicht verstecken, sondern mit unseren guten Taten ein positives Beispiel für alle anderen sein, und alle an unserem warmen, frohen Licht teilhaben lassen.
Meine Talente und Stärken sind Menschen zusammenzubringen, Kontakte zu knüpfen und in jedem Schicksal etwas Positives zu sehen.
In meinem Leben gibt es einige Personen, die eine besondere Bedeutung haben. Ich denke immer wieder gerne an die ruhige, behutsame Art meines Opas zurück. Für mich war er nicht nur ein Zufluchtsort, eine Person, die immer und überall gute Laune verteilt hat, sondern auch ein wichtiger Wegbegleiter, von dem ich so vieles lernen durfte. Mein Opa war die abenteuerlustigste und gleichzeitig liebevollste Person, die einem begegnet ist. Mit seiner Lebensfreude hat er alle angesteckt. Durch seine Krankheit hatte er es in seinen letzten Lebensjahren nicht leicht, anmerken ließ er sich davon aber kaum etwas. Ganz im Gegenteil, selbst in seinen schwierigsten Monaten konnten wir gemeinsam wunderschöne Erlebnisse sammeln und ganz viel Spaß haben!
Nach jedem kleinen Schicksalsschlag, jeder noch so blöden Sportverletzung, die mich für das ein oder andere Jahr aus meinen größten Leidenschaften gerissen hat, denke ich gerne daran, wie mein Opa es geschafft hat trotz all den schlechten Nachrichten, die er bekommen hat, immer wieder seinen Kopf aufzurichten, und sein Leben bis zum letzten Tag in vollen Zügen zu genießen.
Was jemanden vermutlich an mir überraschen würde, ist das ich mich aus Prinzip vor jedem Jugendlager verletze, damit ich nicht beim Aufräumen helfen muss. Hat bis jetzt immer funktioniert, empfehlen würde ich’s trotzdem nicht (ich tippe diesen Steckbrief gerade mit einer Hand, weil mein anderer Arm in einem Gips steckt, meine letzten zwei Jugendlager bin ich jeweils mit frisch operiertem Kreuzbandriss herumgelaufen), ups!
AGNES LIENER
Aufgewachsen bin ich in der der Pfarre Drasenhofen und war dort bis zu meiner Firmung als Ministrantin tätig. Dadurch, dass ein Großteil meiner Familie ihre Jugendzeit mit der KJ verbracht haben, gings für mich 2018 zum KJ Kongress und seitdem bin ich geblieben. Zum gleichen Zeitpunkt haben wir die Jugendarbeit im Pfarrverband aufgebaut.
Die letzten zweieinhalb Jahre war ich bereits Vorsitzende für das Vikariat Nord. Für mich war klar, dieses Amt weiterhin zu machen, weil ich sehen konnte, was man alles verändern kann und die Jugendlichen/Firmlinge „Vorbilder“ brauchen.
Ich möchte die Katholische Kirche offener machen. Frauen in diversen Ämtern und Leitungspositionen und für eine Kirche arbeiten, die alle akzeptiert.
Besonders gefällt mir die Bibelstelle Johannes 15 5: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Ersten mag ich das Bild des Weinstocks sehr, da die Reben ein Geflecht bilden, die alle aus einem Stamm kommen und egal wie weit sie reichen, die Verbindung nicht abreißt.
Zweitens haben meine Eltern einen Weinbau und somit vergesse ich dadurch nie, wo ich eigentlich herkomme.
Meine Stärken sind, dass ich kein Problem habe vor großen Menschenmengen zu sprechen, in Stresssituationen entspannt bleibe und mir viele Dinge merke, die ich einmal gehört oder gelesen habe.
In meinem Leben hat jede Person eine besondere Bedeutung, die mich zwischendurch aus der Kirchenblase hinausholt.
Was jemanden vermutlich an mir überraschen würde, ist dass ich liebend gerne mit Zahlen arbeite und gerne Informationen aus Gewinn- und Verlustrechnungen oder anderen Auswertungen rauslese.
JAKOB-PAUL MARCHESANI
Ich komme aus der Pfarre Erlöserkirche im 23. Wiener Gemeindebezirk, wo ich seit drei Jahren im Firmteam aktiv bin.
Mich treibt das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Kirche und die vielen einzigartigen Momente und Erinnerungen, die man in einer so kunterbunten Truppe sammelt an. Noch dazu stehen wir in einer für die Kirche (in ihrer heutigen Form) unsicheren Zeit und ich möchte meinen Anteil dazu beitragen sie „am Leben zu halten“.
Ändern will ich das Image beziehungsweise den falschen Eindruck von Sturheit und das alles, was mit Kirche zu tun langweilig und anstrengend ist.
Eine meiner Lieblingsbibelstellen die mir besonders gut gefällt, ist die vom zweifelnden Thomas (Joh 20,19-29). Der alles ganz genau wissen will, hinterfragt und den Sachen auf den Grund geht. Als für Naturwissenschaften begeisterter Mensch kann ich mich sehr mit der Herangehensweise identifizieren. Dabei kommt mir auch immer das Zitat von Werner Heisenberg zu den Wissenschaften und Atheismus in den Sinn: „Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott!"
Eine meiner größten Stärken ist mein Perfektionismus, der gleichzeitig aber auch zu meinen größten Schwächen zählt und mir immer wieder meine Grenzen aufzeigt.
Meine Familie und Freunde sind immer wie ein Leuchtturm für mich. Sie leiten mich durch schwierige Zeiten und bringen mich in „Sicherheit“. Andererseits geben sie mir auch Energie und Kraft und motivieren mich in meinem alltäglichen Leben.
Was jemanden vermutlich an mir überraschen würde, ist dass auch wenn ich ein begeisterter Koch und Konsument von internationaler Küche bin, ich auch häufig dazu neige „interessante“ Essenskombinationen zu essen.