
Christoph Watz
Ich bin 1971 geboren und komme aus Wiener Neustadt (beheimatet im Zehnerviertel), in der AHS war ich im BRG Gröhrmühlgasse und denn im HAK-Kolleg in Wiener Neustadt. Meine Pfarre ist die Familienkirche Schmuckerau, einer Teilgemeinde der Dom- und Propsteipfarre, wo ich auch in der Jungschar und Jugendarbeit und im Pfarrgemeinderat tätig war. Ich bin verheiratet mit Andrea und habe 3 Kinder (Emil, Simon, Teresa).
Mir war es immer wichtig, mich nicht nur in der Pfarre zu engagieren (dort bin ich noch als Musiker bei „Schmuklang“ oder auch in der „FairWandeln-Initiative“ tätig), sondern habe mich immer gern mit unterschiedlichsten Menschen & Gruppen vernetzt und mein christliches Engagement in verschiedenen Gruppen eingebracht: z.B. im Interreligiösen Forum Wiener Neustadt (besonders in der Integrationsarbeit), im Weltladen-Verein und Fairtrade-Arbeitsgruppe der Stadtgemeinde Wiener Neustadt, in der Gemeindepolitik, in der Radlobby und Kimabündnis-Arbeitskreis Wiener Neustadt, als Vertreter der Dreikönigsaktion im Vorstand von Fairtrade Österreich, …
Seit 1992 bin beruflich in der Erzdiözese Wien tätig. Ich war unter anderem Büroleiter im Jungscharbüro, in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit im Bereich Dreikönigsaktion und Welthaus tätig und hatte in diesem Zusammenhang mehrwöchige Auslandsaufenthalte in Brasilien und 1x Ghana; 2007 bis 2013 war ich auch Redakteur der KABÖ-Zeitschrift „Zeitzeichen“.
Seit 2013 bin Ich Generalsekretär der Katholischen Aktion (mit 33h von Montag bis Donnerstag, weil ich mir die Erwerbs- und Sorge-Arbeit mit meiner Frau teile). Am meisten Freude macht mir, mit Ehrenamtlichen zusammenzuarbeiten (innerhalb und außerhalb der Kirche), die dafür brennen, sich für eine bessere Welt zu engagieren.
Besonders gefällt mir die Bibelstelle 1 Kor 12,21: Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich bin nicht auf dich angewiesen. Der Kopf kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht. Ich liebe Vielfalt (in der Natur und in der Gesellschaft). Auf Augenhöhe mit verschiedensten Menschen zusammenzuarbeiten und die Vielfalt der Menschen und Geschöpfe auf dieser Erde zu schätzen, das wird durch diese Bibelstelle sehr schön ausgedrückt. Diese besondere Bibelstelle bekommt durch den „Synodalen Prozess“ jetzt noch eine gewichtigere Bedeutung.
Besonders geprägt hat mich auch die Umwelt- und Sozialenzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus und der letzte Satz darin: „Gehen wir singend voran! Mögen unsere Kämpfe und unsere Sorgen um diesen Planeten uns nicht die Freude und die Hoffnung nehmen.“
Ich kenne viele, die empfinden unsere Kirche nicht als „glaub-würdig“ - besonders junge Leute und natürlich Frauen. Das würde ich gern ändern. Außerdem hätte ich gerne, dass wir uns in der Kirche mehr dem „Weltdienst“ widmen. Ich würde mir wünschen, dass wir uns z.B. mehr dafür einsetzen, …
- dass wir Schwerter (Granaten und Bomben) zu Pflugscharen machen und uns um ein friedliches Zusammenleben in „unserem gemeinsamen Haus“ bemühen
- dass der Skandal des Hungers beendet wird
- dass wir global eine Wirtschaft, einen regulierten Markt und eine solidarisch-gerechte Politik bekommen, die allen Menschen ein erfülltes Leben in Würde ermöglicht
- dass wir mit der Schöpfung viel sensibler und verantwortungsvoller umgehen und nicht in eine noch größere Klimakatastrophe schlittern und dass wir die Artenvielfalt und unsere wertvollen Böden schützen.
Neben meiner kaufmännischen Ausbildung ist eine große Stärke, dass ich ein „Netzwerker“ bin und gerne vermittle und versuche, dass Konflikte nicht eskalieren. Gerade in Veränderungsprozessen habe ich einen langen Atem und bin mir bewusst, dass wir als Kirche – und als „Menschheitsfamilie in unserem gemeinsamen Haus“ - in Generationen & Jahrhunderten denken müssen. Und in diesen Umbruchszeiten gilt für mich: „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen Windräder.“
Ich habe den festen Glauben, dass uns Gott am Weg begleitet, wenn wir als „viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten, das Gesicht der Welt verändern“ und ein Stück des Himmelreichs auf Erden, den „Traum des Vaters“ erlebbar machen und spüren können.
Ich versuche authentisch zu sein und bemühe mich, meine christlichen Werte im Alltag zu leben.
Geprägt haben mich das Engagement meiner Eltern in der Kath. Arbeitnehmer:innen-Bewegung, die von „Aktivistenrunden“ in der KAJ bis hin zu Leitungstätigkeiten (z.B. auch KAB-Diözesanleitung) tätig waren. Geprägt hat mich auch das weltkirchliche Engagement von Weihbischof Florian Kuntner (und dass ich als Kind & Jugendlicher erlebt habe, dass er viele Alltagswege mit dem Rad erledigt hat) und das Engagement von vielen Getauften, die sich im In- und Ausland für eine solidarische Politik und eine gerechte Gesellschaft einsetzen (z.B. die Landpastoral und Landlosenbewegung in Brasilien u.v.a.m.)
Und was jemanden vermutlich an mir überraschen würde, ist dass ich sehr gut Blues-Harp spielen kann.