KA mit "Religions for Future" beim Klimastreik in Wien und St. Pölten
Wien - Religions For Future
Für eine ambitionierte Klimaschutzpolitik traten die Religions For Future ein: Die 200 Menschen unterschiedlicher Konfessionen, die einander vor der Armenisch-Apostolischen Kirche trafen, setzten ein Zeichen, dass das Erreichen der Pariser Klimaziele absolut dringend ist. In der gemeinsamen Erklärung mit dem Titel "Evidenzbasierte Hoffnung in der Klimakrise" heißt es: "Aus ethischer Sicht ist eine Fortsetzung der Extraktion, Produktion und Verbrennung fossiler Brennstoffe unmoralisch." Dieses Vorgehen schadet primär den Ländern des Globalen Südens, den verletzlichsten Bevölkerungsgruppen - Frauen und Kindern - und den zukünftigen Generationen, aber auch Tieren und Pflanzen. Die Politik ist dringend gefordert, wirksame Maßnahmen zu setzen.
Die Kirchenvertreter:innen, darunter Freya Sophie Schell von der Buddhistischen Jugend, P. Nikolaus Poch, der Abt des Wiener Schottenstifts, Tina Horrieh für die Bahai´i-Gemeinschaft Österreich, Bischof Andrej Cilerdzic von der serbisch-orthodoxen Kirche sowie Dr.in Ursula Fatima Kowanda-Yassin, Vertreterin des sunnitischen Islams, betonten die ethische Dimension der Klimakrise. Sie stehen für Klimagerechtigkeit ein und nehmen ihre Schöpfungsverantwortung konkret wahr. Der zu Recht besorgten Jugend möchte man zeigen: "Wir unterstützen Eure Forderung nach einer klimagerechten Zukunft! Ihr seid uns nicht egal!"
Den Abschluss nach der Teilnahme am allgemeinen Demonstrationszug, an dem u.a. die KAÖ-Vizepräsidentinnen Brigitte Knell und Katharina Renner teilnahmen, bildete ein ökumenischer Gottesdienst durch den reformierten Landessuperintendenten Thomas Hennefeld, Bischof Andrej Cilerdzic, den methodistischen Superintendenten Stefan Schröckenfuchs, Sr. Karin Kuttner von den Schulschwestern, Hirte Walter Hessler von der Neuapostolischen Kirche sowie P. Franz Helm, Prof. Ernst Fürlinger und Raphael Lichtenberger, in dessen Mittelpunkt das christliche Gebot des Einsatzes für die Schöpfung stand. „Die Welt ist nicht Eigentum des Menschen“, so die deutliche Botschaft.
Wien - Katholische Jungschar
Die Katholische Jungschar ging anlässlich der Veröffentlichung des Klima-Zusatzpapiers zur UN-Kinderrechtskonvention mit dem Netzwerk Kinderrechte Österreich auf die Demo. Ihr Schwerpunktthema: "Klimaschutz ist Kinderschutz". „Dieser Zusatz ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit zur Beziehung von Rechten von Kindern und der Umwelt“, erklärte Ingrid Pintaritsch, Referentin Anwaltschaft, Dreikönigsaktion bei der Jungschar. Insgesamt 16.000 Kinder und Jugendliche in 121 Ländern haben an dem kinderrechtebasierten Ansatz für den Klimaschutz mitgearbeitet. Dieser stellt etwa das Recht auf Gesundheit und eine saubere und gesunde Umwelt in den Mittelpunkt. Kinder dürfen nicht durch Greenwashing in die Irre geführt werden und Beschwerdemechanismen sollen für Kinder und Jugendliche besser zugänglich sein. Die Rebels of Change, der auch Jungschar und Dreikönigsaktion angehören, laden am 30.9. und 1.10. zu Kreativworkshops, bei denen Forderungen an Politiker:innen erarbeitet werden.
St.Pölten
Laut wurde es bei der Klimademo vor dem Landhaus in St. Pölten mit 1.000 Personen und einer Traktordemo von einem Dutzend mutiger Landwirte, denn ein großes Thema hier war die Zwangsenteignung von neun Landwirten für die Ostumfahrung Wiener Neustadt.
Weil Hans Gribitz, Landwirt aus Lichtenwörth, seine fruchtbaren Äcker nicht verkaufen will, hat das Land NÖ ein Enteignungsverfahren eingeleitet. Gribitz bei der Traktordemo von Fridays For Future St. Pölten: "Ich bewirtschafte diese Felder schon seit Langem. Die besten Böden würden hier für immer vernichtet werden - hochwertiges Schwemmland von der Leitha – mit Millionen Euro Steuergeld. Es ist für mich unfassbar. Eines steht fest: Ich werde mich gegen die drohende Enteignung wehren. Denn dieses Betonprojekt muss verhindert werden.“
KA-Generalsekretär Christoph Watz appellierte an Agrar-Landesrat Stephan Pernkopf und LH Johanna Mikl-Leitner, dass vor dem Baubeginn unbedingt eine Alternativenprüfung stattfinden müsse. Die Rahmenbedingungen für das Projekt, das in den 1960er Jahren geplant wurde, haben sich massiv geändert. Am 21. Oktober gibt es die nächste Solidaritätsaktion mit den Bauern, die enteignet werden sollen, in Wiener Neustadt!