Kinder für den Frieden und Zusammenhalt
Als am Abend des 2. November 2020 unmittelbar vor dem 2. Corona-bedingten Lockdown des Landes durch einen terroristischen Anschlag eines 20-jährigen in der Wiener Innenstadt vier Menschen starben und etwa 20 Personen verletzt wurden, erschütterte das ganz Österreich. In der Folge nahmen nicht nur VertreterInnen des Staats, der Stadt Wien, von Kirchen wie z. B. Kardinal Christoph Schönborn und anderen Religionsgemeinschaften, von Parteien, Hilfs- und zivilgesellschaftlichen Organisationen dazu Stellung, andere legten Kränze nieder oder besuchten den Trauergottesdienst am 3. November im Stephansdom.
Damit der Glaube nicht erlischt
Bereits am Freitag, den 6. November stellte der Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki mit Dompfarrer Anton Faber, VertreterInnen des Schulamtes der Erzdiözese und der Islamischen Glaubensgemeinschaft die Aktion „Kinder für den Frieden“ vor, die weiße Bänder mit Sprüchen an das Gitter des Domeinganges banden. Ebenso nahmen VertreterInnen der Katholischen Aktion und ihrer Gliederungen dazu Stellung.
Unter das Motto „Kinder für den Frieden und Zusammenhalt“ stellte z. B. die Wiener Pfarre Hütteldorf-St. Andreas den Kinderwortgottesdienst des Kirchweihfestes am 8. November 2020 und gedachte dabei der Toten und Verletzten des Anschlages am 2. November. Die Kinder liefen einmal um die Kirche, sangen ihr zum Geburtstag happy birthday und banden weiße, mit entsprechenden Sprüchen beschriftete Bänder an den Kirchenzaun. „Zu allen Zeiten hatten die Menschen heilige Orte. Für Jesus ist es ein Ort des Gebetes und keine Markthalle. Gerade in der Corona-Zeit braucht die Seele einen Ort der Geborgenheit, um mit Gleichgesinnten nachzudenken, vor Gott zu stehen“, sagte Pfarrmoderator Zdzislaw Wawrzonek in seiner Ansprache. Er schloss: „Es geht nicht um die äußere Pracht der Kirche, sondern um die innere Mitte, damit der Glaube an das ewige Leben nicht erlischt“.
Liebe ist stärker als Hass
Für die Diözesanleitung der Katholischen Männerbewegung der Erzdiözese Wien nahm der stv. KMB-Diözesanobmann Johann Schachenhuber am Ende des Männerwallfahrt-Gottesdienstes am 8. November in der Stiftskirche von Klosterneuburg zum Anschlag am 2. November in Wien Stellung und sagte:
„Der feige Anschlag in Wien hat uns vor Augen geführt, dass die Gewaltbereitschaft fundamentalistischer Gläubiger vor nichts Halt macht. Wir dürfen uns durch diesen Terroranschlag in unserem täglichen Einsatz für ein friedliches, gerechtes Zusammenleben nicht entmutigen lassen. Liebe ist stärker als Hass. Unser Gebet und Mitgefühl gilt den Opfern und deren Angehörigen. Die Solidarität des Guten, des Miteinanders, das brauchen wir jetzt“.
Über Radio Maria wurde diese Botschaft in zahlreichen Gemeinden in Wien und Niederösterreich in Pfarren und Haushalten gehört. Beim vorausgegangenen Gottesdienst lud Domdekan Univ.-Prof. Rudolf Prokschi in seiner Ansprache sowohl zum Gebet für die Opfer des Anschlags ein als auch gleichzeitig im Hinblick auf die Corona-Pandemie „bewusst einen Blick auf die Frau“ zu richten und diesen „ein grosses DANKE zu sagen“ – siehe hier
Die langjährige kfb-Mitarbeiterin Traude Novy brachte ihre Eindrücke zum Terroranschlag am 2. November in dem KA-Blog zum Ausdruck. Und KA-Wien Präsident Walter Rijs legte seine Gedanken dazu in dem KA Blog dar. KAÖ-Präsident Johann Wimmer hatte sich schon bald nach dem Anschlag zu Wort gemeldet.
Franz Vock