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Europas Lungenflügel muss geheilt werden

KAVÖ und Tainacher Bildungshaus Sodalitas suchten Wege zum Frieden in bedrohter Zeit

Wege zum „Frieden in bedrohter Zeit“ standen im Mittelpunkt der Sommertagung Tainach 2017, zu der das deutsch- und slowenischsprachige Katholische Bildungshaus Sodalitas und der Katholische Akademikerverband Österreichs (KAVÖ) vom 12.-18. August nach Tainach/Kärnten eingeladen hatten.

 

Europäer müssen lernen, sich auf sich selbst zu verlassen

„Ein Lungenflügel Europas ist verletzt. Der Lungenflügel muss geheilt werden durch die Bemühungen des ganzen Europas. Europa muss mit beiden Lungenflügeln atmen können. Wir müssen uns alle Mühe geben, den Lungenflügel zu heilen, sonst kann auch der zweite Lungenflügel, der zweite Teil Europas, verwundet werden und das kann einen Zusammenbruch bedeuten“, sagte Univ.-Doz. Jaroslaw Lopuschanskyj, der Leiter der Österreich-Bibliothek und des Zentrums für Europäische Integration der Pädagogischen Iwan –Franko Universität Drohobytsch zur Situation in der Ukraine.

 

Rektor Josef Kopeinig im Gespräch mit den SeminarteilnehmerInnen: Europa muss mit beiden Lungenflügeln atmen können.

 

„Europa muss mit beiden Lungenflügeln atmen“, diese Papst Johannes Paul II. Überzeugung war auch für die Neugestaltung der Sodalitas-Bildungshauskapelle maßgeblich, pflichtete Rektor Josef Kopeinig bei und sagte selbstkritisch: „Ich bin überzeugt, dass wir viel zu wenig aus unseren geistig-geistlichen Traditionen leben“. Schon Friedrich Hegel sagte: „Die Wahrheit ist das Ganze“, so Kopeinig.

 

„Es geht um die Eurasische Brücke, ... um Ressourcen wie Kupfer, Coltan, …“, betonte Oberstleutnant MSD Stefan Lekas, Abteilungsleiter für Einsatzführung und -vorbereitung der 7. Jägerbrigade des Bundesheers, zur Konfliktzone Levante, dem „Brandherd Naher und Mittlerer Osten“ bei seiner Darlegung der geschichtlichen und geostrategischen Ursachen des Konflikts mit seinen Auswirkungen auf Europa. Der Libanon als Treffpunkt von Sunniten und Schiiten, das Engagement der vielfältigen Mächte und die Wiederbelebung der Seidenstrasse zeige die Bedeutung des Raums, so Lekas.

 

„Europa hat 500 Millionen Einwohner und 50 Prozent des Wohlstands. Ohne Gemeinsamkeit und Multinationalität können wir gar nichts erreichen“, bekräftigte Lekas und warnte: „Wir beginnen uns in Europa zu fragmentieren, verlieren so an Einfluss als Europäische Union“. Schon Mao Zedong habe 1975 Helmut Schmidt gesagt: „Falls Europa in den nächsten zehn Jahren noch immer unfähig bleibt, sich politisch, wirtschaftlich und militärisch zu vereinen, wird es leiden. Die Europäer müssen lernen, sich auf sich selbst und nicht auf Amerika zu verlassen“. Lekas ergänzte: „Die Masse des IS Nachwuchses war aus West-Europa“. Auch das müsse uns zu denken geben.

 

Perspektiven öffnen – Bezugspunkte suchen – Anschluss an Kraftquelle herstellen

Der Friede braucht ein „Perspektiven öffnen, er ist umfassend zu sehen“, sagte Univ.-Prof. Leopold Neuhold, Vorstand des Institutes für Ethik und Gesellschaftslehre an der Universität Graz. Der Friede habe den Aspekt der Freiheit (vridu), des Vertrages (pax) aber auch der Ganzheit (shalom, salam). Er sei auf individueller, gesellschaftlicher, staatlicher und internationaler Ebene zu verwirklichen, könne „nicht auf einen Schlag erreicht werden, ist mehr, immer ein Prozess, der immer wieder gestaltet werden muss auf dem Hintergrund der jeweiligen Herausforderungen“, so Neuhold.

 

„Wir brauchen Bezugspunkte, einen positiven Friedensbegriff. Der Friede muss verortet sein. Das ist einfach gesagt aber schwierig zu verwirklichen“, hob Neuhold hervor. Für das 2. Vatikanum sei die Familie „das Tor zur Humanität und zum Frieden“. Das erfordere Friedenserziehung, doch: „Wir haben die Erziehung zum Frieden zum Teil abgegeben. Wir dachten, sie findet in den Familien automatisch statt. Wir haben die Werte nicht verankert in der Umsetzungsstruktur. Auch eine gut gestaltetet Wirtschaft ist eine wichtige Voraussetzung für den Frieden“, erläuterte Neuhold.

 

„Wo ist unsere Fassung? Wir müssen den Anschluss an unsere Kraftquelle herstellen“, betonte Neuhold. „Was als Gabe da ist muss gestaltet werden“. Das Recht sei zwar „ein Moment zur Verwirklichung des Friedens“, doch „es gibt wenig Kapazität zur Lösung auf der UNO-Ebene. Die Voraussetzungen sind nicht gut, weil wir oft nicht auf das Gemeinwohl, sondern auf Partikularinteressen schauen. Wir haben kaum noch Grundsatzpolitik, vorrangig Maßnahmenpolitik. Wir können uns den Pluralismus nur leisten auf der Basis von Grundwerten“, sagte Neuhold.

 

Auch müsse man sehen, wie man den Stakeholdern, Kunden und Lieferanten gerecht werde. Um Frieden auf Dauer zu schaffen müsse man „auch die Zukunft mit einbeziehen“. Dazu müsse der Mensch „über sich hinausgehen um Verankerung für den Frieden zu finden. Religion ist immer auch ein Distanz gewinnen. Dass man etwas tut heißt nicht schon, dass es richtig ist. Spiritualität heißt ausser sich gehen, um Korrektur von Gott zu erhalten. Ein Christenmensch steht immer außerhalb von sich selbst; D.h. wir sind exzentrische Persönlichkeiten. Wir beziehen viel von ausserhalb von uns selbst. Person sein heißt in Beziehung stehen“, schloss Neuhold.

 

Emotion und den Verstand verbinden

„Wer aus der Vergangenheit lebt, bleibt Gefangener der Vergangenheit“, zeigte Pfarrer Johannes Staudacher, Geistlicher Assistent für Trauerpastoral und Theologie Studierende in Kärnten am Beispiel von Hamlet, dem meistaufgeführten Theaterstück der Europäischen Kulturgeschichte. „Wenn die Rache Gott gehört, hat der Mensch die Chance, etwas Neues aufzubauen. Nur der Verzicht auf Rache macht neue Lebensformen möglich – überall. Das war eines der wichtigsten Themen Jesu“, betonte Staudacher. „Wir müssen von der Bitterkeit wegkommen. Die Islamisten sind zum Teil aus der Bitterkeit geboren. Heute produziert die Welt die Bitterkeit ganzer Völker“, so Staudacher“.

 

„Der Friede lebt von der Fähigkeit, das Unkraut stehen zu lassen. Wenn diese Fähigkeit fehlt, gibt es keinen Frieden. Es braucht Menschen, die ihre Emotion und den Verstand verbinden können“, sagte Staudacher. „Meinen Hass bekommt ihr nicht“, betitelte der vom Paris Attentat betroffene Antoine Leiris sein Buch. Auch die Auschwitz Überlebende und Zwillingsschwester Eva Moses Kor zeigte in „Die Macht der Vergebung: Wenn ich vergebe bin ich frei. So lange ich hasse bin ich Opfer. Wer Rache sucht bleibt in der Vergangenheit hängen. Wer vergibt ist frei für die Zukunft. Nur der Vergebende ist Herr über sein Leben, ja, er steht über dem, der ihm Leid zugefügt hat. Der Mensch der Rache bleibt immer Opfer des Täters“, sagte Staudacher.

 

„Die Geschichte beginnt in den Herzen, nicht in den Strategien, das ist eine Grundüberzeugung des Alten Testamentes“, legte Staudacher dar. Daher solle man Kindern „beibringen, Vernunft und Gefühl miteinander zu verbinden. Strafe befriedet nur die Rache, aber nicht die Menschen und unsere Völker. Wer Frieden will, soll sich ein gutes Herz erarbeiten und dann wird dieses Gute in der Welt Frieden stiften. Wenn in uns Gutes ist wird es in der Welt Frucht bringen“, betonte Staudacher. Schon Jesus habe darauf hingewiesen: „Besiege das Böse durch das Gute. Gandhi und Jesus fielen einem Täter zum Opfer, aber sie haben für die Welt Gutes bewirkt. Friede wächst dort, wo es etwas kostet. Nur der gereifte Friede hat Kraft in der Welt. Man kann etwas Gutes nur mit Gutem aufbauen. Jesus ist die Einladung zu einem neuen Herzen“ fasste Staudacher zusammen.

 

Stille suchen, Orientierung zeigen lassen

Der Friede beginnt mit dem Zuhören. Um angesichts von Angst und Hass Frieden stiften zu können ist das Verbindende zu suchen, das Gemeinsame in den Blick zu nehmen und sind im Dialog zukünftige, über den einzelnen Menschen hinausgehende Werte gemeinsam anzusteuern, sagte der Politikwissen-schafter Franz Vock. Das zeige das Beispiel der deutsch-französischen Versöhnung nach dem 2. Weltkrieg, wo viele Menschen auf verschiedenen Ebenen trotz der vergifteten Rahmenbedingungen in den Dialog traten und durch die Vergemeinschaftung von Gütern wie Kohle und Stahl Schritte in das Vertrauen des jeweils anderen möglich wurden. Ähnliche Schritte führten zur deutsch-dänischen Versöhnung nach dem 2. Weltkrieg und zum Durchbruch im Südtiroler Autonomiepaket. Immer wieder haben Friedensstifter wie Robert Schumann oder Dag Hammerskjöld die Stille gesucht und sich in dieser von einer anderen Ebene her Orientierung zeigen lassen. Jeder könne das tun, sagte Vock.

 

„Zur Spiritualität der Konfliktfähigkeit“ verwies die Psychotherapeutin Renate Riedler-Singer auf das Persönlichkeitsmodell des Hamburger Psychologen Friedemann Schulz von Thun vom „Inneren Team“, dass die Selbstklärung in zwiespältigen Situationen unterstütze und damit die Voraussetzung für eine klare und authentische Kommunikation nach außen biete. Das Konzept des Inneren Parlaments von Herbert Mück zeige, in jedem Menschen seien meist sehr unterschiedliche Stimmen aktiv, die im Sinne eines "Parlaments" weiter mit uns debattieren. Gelinge es die verschiedenen Stimmen zu unterscheiden, kann man leichter "Störenfriede" klären, ohne zu riskieren, dass dabei das innere Leben verarmt, lud Riedler-Singer dazu ein.

 

Die Psychotherapeutin Rotraut Erhard zeigte an Hand von Maslows Bedürfnispyramide, wie menschliche Grundbedürfnisse physiologischer Art aber auch Sicherheit, Zugehörigkeit, Anerkennung und Selbstverwirklichung zur Entstehung von Konflikten führen. Gleichzeitig ermutigte sie mit zahlreichen Methoden und Regeln zur Deeskalation.

 

Werner Elsel aus Erlangen berichtete, immer mehr Menschen suchen Frieden in der Stille, der Zeitlosigkeit der Klöster und in der Selbsterfahrung auf den großen Pilgerwegen. Dennoch bleibe das Leben auf dem heiligen Berg Athos mit den Menschen verschiedener Nationalitäten, den 20 Großklöstern, den vielen Dependancen und Einsiedlern „ein Geheimnis“.

 

Von der Angstverwandlung zur sorgenden Aktion

Der Techniker Wolfgang Spitaler zeigte in der aktuellen „Friedensbedrohung durch Angst“: „Immigrantenängste sind nicht neu“. Heute brauche es gezielte „Strategien zur Angstverwandlung in sorgende Aktion“, wo sowohl „Gegenargumente zu Behauptungen“ aber auch „Emotionale und spirituelle Strategien zur Entängstigung“ helfen.

 

Wie Pedro Opeka, Sohn einer Flüchtlingsfamilie und „Apostel der Müllmenschen“, in der Vorstadt von Atanarivo/Madagaskar mit der Gründung der Siedlung AKAMASOA und Übertragung von Verantwortung und Leistung einen sehr nachhaltig, praktisch-solidarischen Weg zum Frieden bahnt, berichtete Rektor Josef Kopeinig. Dabei halfen „Die guten Freunde/dobri prijatelji.“ in Kärnten beim Bau des Kärntner Dorfes bereits 400 Häuser (á € 5.000,-) für die Ärmsten der Armen zu finanzieren. Mit dem Bau von 72 Schulen mit 272 Klassen für 14 000 SchülerInnen, aber auch Berufsschulen, Werkstätten, Ambulanzen, etc. wurde dieser nachhaltige Weg verstärkt. An Sonntagen versammeln sich 8.000 – 9.000 Menschen im Sportstadion zum Gottesdienst, so Kopeinig.

 

Wie sehr Feiern, Gegenstände oder Orte eine heilende oder friedensstiftende Wirkung entfalten können zeigte der von Bischofsvikar P. Antonio Sagardoy gefeierte Festgottesdienst am 15. August im vollen Dom von Maria Saal mit der anschließenden Kräutersegnung und die sehr persönliche Kirchen-führung auf Schloss Tanzenberg durch den ehemaligen Schüler Josef Kopeinig, der die abstrahierend-personalisierende Wirkung der Valentin Oman Fresken vermittelte. Bei der Feier des runden Geburtstags des KAV-Wien Vorstandsmitglieds Theodor Quendler in Sörg wurde dessen vielfältiger und jahrzehntelanger friedensstiftenden Einsatz bis hin zur Ukraine gewürdigt. All das trug dazu bei, dass dieser Tag für viele zu einem „Höhepunkt“ wurde.

 

An den Nachmittagen genossen die TeilnehmerInnen, darunter auch mehrere Neue, das prächtige Wetter mit Sonnen, im See schwimmen, spazieren gehen, kulturellen Veranstaltungen wie Ausstellungen, Besichtigungen etc. oder für herrliche Ein- und Ausblicke, z.B. am Pyramidenkogel.

Mit dem besonderen Dank an Georg Radosavljevic, der in den letzten Jahren die Tagung mit seinem Organisationstalent durchgetragen hatte und dem dafür u.a. das eben neu erschienene Kochbuch von Renate Riedler-Singer, Christlich auf'kocht und teuflisch eing'schenkt, 250 Seiten, Hardcover, Hermagoras Verlag, Klagenfurt 2017, 28 €, 978-3-7086-0931-7 (ISBN), überreicht wurde, ging die Tagung zu Ende. Die nächste Tagung findet vom 18.-24. August 2018 statt.

 

Franz Vock

Rektor Josef Kopeinig im Gespräch mit den SeminarteilnehmerInnen: Europa muss mit beiden Lungenflügeln atmen können.
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