Wie steht es um das Verhältnis von Kirche und Demokratie im Weinviertel? Gibt es ein gutes Miteinander, ein geduldetes Nebeneinander oder ein gegenseitiges Ignorieren?
Gut 2 Wochen vor den Pfarrgemeinderatswahlen wollen wir von Demokratie lernen.
Papst Franziskus lässt mit dem Synodalen Prozess aufhorchen. Er will die Einbeziehung aller (auch jener die nicht zur Kirche gehören) in Entscheidungsfindungsprozesse der Kirche auf den Weg bringen. Seine Devise ist: eine Grundhaltung des Zuhörens–Gesprächs–Dialogs, Methode des Leitens und eventuell auch Strukturänderung.
Im vorbereitenden Papier zur Synode bezeichnet er die „christliche Gemeinschaft als glaubwürdiges Subjekt und verlässlichen Partner anzuerkennen in Bezug auf den sozialen Dialog, die Heilung, die Versöhnung, die Inklusion und die Teilhabe, den Wiederaufbau der Demokratie, die Förderung der Geschwisterlichkeit und der sozialen Freundschaft …“. Bezug zu Demokratie nimmt er auch noch an einer zweiten Stelle auf: „die Konsultation des Gottesvolkes bringt keineswegs die Übernahme der Prinzipien der Demokratie, die auf dem Mehrheitsprinzip beruhen, im Innern der Kirche mit sich. Denn Grundlage für die Teilnahme an einem jeden synodalen Prozess ist die geteilte Leidenschaft für die gemeinsame Sendung der Evangelisierung und nicht die Vertretung von Interessen, die untereinander in Konflikt stehen. Mit anderen Worten geht es um einen kirchlichen Prozess, der nicht verwirklicht werden kann, außer „im Leib einer hierarchisch strukturierten Gemeinschaft“.
Was erwartet die demokratische Politik von der Kirche und wie nutzt die Kirche die vorhandenen demokratischen Strukturen?
Nach einem Impulsvortrag wollen wir im Podiumsgespräch mit Publikumsbeteiligung politische, sozialanalytische und kirchliche Stimmen ins Gespräch bringen, wie wir als Gemeinschaft sowohl im Staat als auch der Kirche gut miteinander zum Wohl aller agieren können.
Podiumsgespräch mit Publikumsbeteiligung
Dr.in Sieglinde Rosenberger
Mag. Karl Wilfing, Präsident des Niederösterr. Landtages
DI Mag. Stephan Turnovszky, Weihbischof, Bischofsvikar
Moderation: Dr.in Anja Appel, Koordinierungsstelle für internationale Zusammenarbeit der österr. Bischofskonferenz
Impulsreferat:
Univ.-Prof. in Dr.in Siglinde Rosenberger, Universität Wien
Sieglinde ROSENBERGER hat Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft in Innsbruck und New Orleans (USA) studiert (Promotion 1989) und sich 1995 an der Universität Innsbruck habilitiert. Nach Forschungsaufenthalten an der Harvard University (Cambridge, USA) sowie der San Diego State University (USA) ist Sieglinde Rosenberger seit 1998 Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Politik im Schnittpunkt von Religion und Geschlecht, Inklusion und Exklusion im Kontext von Migration, Österreichische Politik und Europäisierung, Governance und Differenzen/Diversity, Politische Partizipation und Protest.
Anmeldung bis 24.2.2022 hier