Texte & Gebete zum Weihnachtsfest
Weihnachten ist…
Umkehr
aus Angst und Verunsicherung,
aus Unterdrückung und Trauer
auf den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden
Aufbruch
Zu Versöhnung und Gemeinschaft
Zu Freude und Heil
In eine neue Welt,
in der Gott Mensch
und die Welt menschlich ist.
Hoffnung
Auf das, was uns verheißen ist:
„Das Volk, das im Dunkeln lebt,
schaut ein großes Licht.“
Jesaia, 9,1
Advent - Vertrauen auf das, was kommt?
In den Schlagzeilen:
Krieg, Terror, Arbeitslosigkeit und Klimawandel
Freiheitsbeschränkungen und Demonstrationen
Populismus, Extremismus, Fake News....
Angesichts solcher Entwicklungen
Hoffnung bewahren
Vertrauen auf das, was uns verheißen ist?
Das grenzt schon an Torheit!
Und trotzdem:
Das Volk, das im Dunkel lebt,
sieht ein großes Licht.
Ein Kind wird geboren
Gerechtigkeit und Frieden sind zugesagt.
Nicht vor 2000 Jahren - in einer fernen Stadt –
Hier und heute ist das Reich Gottes da!
Bei uns, mit uns, in uns!
Wenn wir es doch glauben könnten!
Dann hätten wir die Kraft aufzubrechen
aus den Strukturen der Unterdrückung und Gleichgültigkeit,
Aufzubrechen auf den Weg der Versöhnung
Mit den Menschen, den Geschöpfen, der Erde.
Advent: im Vertrauen auf das, was kommt,
die Ängste und Unsicherheiten ablegen,
umkehren aus der Mutlosigkeit,
Gerechtigkeit und Frieden schaffen,
und auf den Stern schauen – auf dem Weg zur Krippe.
Advent: das ist Hoffnung auf das, was kommt!
Weihnachten – die Nacht, die anders ist als alle Nächte der Erde
Und immer noch geht in dieser Nacht,
die so ist wie alle Nächte der Erde:
voll Krieg und voll Schmerz, voll Krankheit und Einsamkeit -
und immer noch geht in dieser Nacht
ein Engel hinaus in die Kälte und singt uns das Licht.
Und immer noch bringt in dieser Nacht,
die so ist wie alle Nächte der Erde -
voll Armut und Angst und Gewalt -
eine Frau ein Kind zur Welt,
im Krieg, im Stall, auf der Flucht,
unter den bergenden Schwingen des Engels:
ein Schrei des Lebens gegen den Tod.
und immer noch strahlt in dieser Nacht,
die so ist wie alle Nächte der Erde -
voll Dunkel und Blindheit und Schweigen
und immer noch strahlt in dieser Nacht
ein Stern in die Welt um zu trösten:
die Hirten und die Armen,
die Geflüchteten und die Heimatlosen,
die Leidenden und die Einsamen
da draußen in Kälte und Verlorenheit.
Und immer noch leuchtet der Stern
und weist uns den Weg in die Hoffnung,
verkündet der Engel die Botschaft vom Frieden,
und wartet darauf, gehört zu werden;
und harrt das Kind, Heimat zu finden.
In dieser Nacht, die anders ist als alle Nächte der Erde;
da Heil ward der klagenden Schöpfung.
Gott kommt
Gott kommt
zur Welt,
in die Welt,
mitten in seine Schöpfung.
Gott kommt
zu den Ohnmächtigen,
den Habenichtsen,
den Verlierern,
den Verzweifelten
und Einsamen,
zu den Hirten in der Nachtkälte
und den geduldigen Tieren.
Gott kommt:
als Mensch,
als schutzbedürftiges Kind,
um mit uns in der Schöpfung zu leben.
Ochs und Esel als wortlose Gefährten
Gott schenkt sich uns,
der Welt und ihren Geschöpfen, in unendlicher Liebe.
Der Schöpfer vereint mit seiner Schöpfung.
Geheiligt die Erde, Geheiligt die Menschen,
die Tiere, die Bäume, das Gras und die Berge
der Wind und das Meer.
Geheiligt alle Geschöpfe,die gesamte Schöpfung,
geheiligt und geheilt
von allen Verwundungen,
von Schmerz und Verzweiflung
von Unrecht und Leid,
weil mitten in ihr - in unendlichem Vertrauen -
ein Kind in der Krippe -
der Schöpfer ruht!
Weihnachten ist... Verwandlung
Das Ewige begrenzt sich
In Zeit und Raum
Gott wird Mensch
mit dem Antlitz des Kindes
in Bethlehem.
Heute.
Die Schöpfung wird entgrenzt
im Ewigen.
Mensch mit dem Lächeln Gottes im Antlitz
Für immer.
Nacht, Fremdheit und Kälte
Werden hell, vertraut und warm.
Heilige Nacht - Heilende Nacht
Heute - ist alles möglich:
Gerechtigkeit und Friede,
Reich Gottes auf Erden,
Leben in Fülle für alle,
Heute.
ist alles möglich:
Gerechtigkeit und Friede,
Reich Gottes auf Erden,
Leben in Fülle für alle: Heute.
Weihnachten - und eine Fluchtgeschichte
Sie heißen vielleicht
Maryam und Yussuf oder auch Hannah und Jakob
Sie sind unterwegs. Wer weiß, wie lange schon,
und wie weit noch in Hitze, Kälte, Sturm
durch unheilige Nächte.
Geflohen aus den Trümmern ihrer Stadt
Vor den Bomben, den Soldaten,
der Zerstörung ihres Lebensraumes, der Armut
und der Hoffnungslosigkeit
Verloren haben sie fast alles:
Haus, Familie, Freunde
Arbeit und Lebensgrundlagen.
Vergangenheit und Heimat.
Was bleibt, ist Hoffnung:
Auf eine Bleibe, auf Geborgenheit
und Zukunft – irgendwo – irgendwann…
Heute – bei uns ? - Vielleicht?
Weihnachten
Gefühle von Ohnmacht und Unsicherheit,
Zukunftsangst und Beschränkungen.
Wie geht es weiter - sind wir aus dem Tritt geraten?
Alles Gewohnte, Selbstverständliche ist in Frage gestellt.
Aber bedeutet Advent nicht Umkehr und Aufbruch,
Ausrichtung auf etwas Neues.
Hoffnung trotz allem, was leiden, trauern, verzweifeln lässt.
Vielleicht wagen wir es wieder,
den Blick und den Schritt nach innen zu richten:
in die Stille, das Innehalten -
Vielleicht gelingt es uns, die Jagd nach Geschenken und
die Suche nach Rezepten für den Weihnachtsschmaus
einmal zu vergessen.
Vielleicht wagen wir es wieder, auf den Stern zu schauen,
auf die Botschaft von Weihnachten,
auf das, worauf es ankommt bei diesem Fest:
Das Kind, in dessen Antlitz die Schöpfung sich spiegelt.
„Seid wachsam! Seht die Zeichen der Zeit und kehrt um!
Es ist euch noch eine Frist gegeben!“
Wenn wir uns diesem Kind anvertrauen,
sind wir noch zu retten!
Weihnachten – Frieden und Gerechtigkeit Wirklichkeit werden lasssen
Aus alten Sicherheiten aufbrechen,
Das Wagnis des Weges auf sich nehmen,
Einem Stern folgen,
An die Verheißung glauben:
Gegen Unrecht aufstehen;
Widerstand leisten gegen Gleichgültigkeit,
Egoismus und Hass!
Das Volk, das im Dunkel lebt,
sieht ein helles Licht!
Frieden und Gerechtigkeit
Sind angekündigt.
Es braucht nur unser Engagement
in Gottes Auftrag,
sie wirklich werden zu lassen!
Fürbitten – Advent und Weihnachten
Gott, in deinen Händen liegt alle Zeit: schenke den Menschen, die in diesen Tagen rennen und drängen, Muße und Stille, um dir zu begegnen.
Wir bitten dich; höre auf unser Gebet!
Gott, du bist das Licht: Viele Menschen sind in diesen Tagen einsam, haben Angst, trauern um Angehörige oder Freundinnen und Freunde. Lass es in uns heller werden, damit wir denen Licht und Trost sein können, für die die Welt dunkel und traurig ist.
Wir bitten dich; höre auf unser Gebet!
Gott, du vertraust uns deine Schöpfung an: schenke uns das Vertrauen, dass du wirklich bei uns und mit uns bist, und lass uns in diesem Vertrauen den Weg mit dir gehen.
Wir bitten dich; höre auf unser Gebet!
Gott, du bist Mensch, bist uns Bruder geworden: wir bitten für die Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen, die ihre Heimat und oft viele ihrer Lieben verloren haben. Schenke ihnen Mitmenschen, die sie mit Achtung und Güte aufnehmen.
Wir bitten dich; höre auf unser Gebet!
Gott, wir erwarten dein Kommen in die Welt, gib uns Mut, uns dort einzusetzen, wo es nötig ist, und gib uns und ein offenes Herz, jenen zu begegnen, die uns brauchen.
Wir bitten dich; höre auf unser Gebet!
Psalm 85, Verse 8-14
Erweise uns, Herr, deine Huld, und gewähre uns dein Heil!
Ich will hören, was Gott redet:
Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen,
den Menschen mit redlichem Herzen.
Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten.
Seine Herrlichkeit wohne in unserem Land.
Es begegnen einander Huld und Treue;
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
Treue sprosst aus der Erde hervor;
Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.
Auch spendet der Herr dann Segen,
und unser Land gibt seinen Ertrag.
Gerechtigkeit geht vor ihm her,
und Heil folgt der Spur seiner Schritte.
Weitere Tipps zur Gestaltung des Weihnachtsfestes finden Sie in unserem Folder "Stille Nacht feiern - Gedanken und Texte zur Gestaltung des Weihnachtsfestes, der auch zum Verteilen bestellt werden kann. Alle Infos dazu gibt es hier ...