Am Samstag 4.10. segnete der Rektor von St. Gabriel, P. Franz Pilz (SVD), ein Marterl in Wiener Neustadt, das in der Nähe der Ostumfahrungstrasse auf dem Acker von Josef Worm aufgestellt wurde. Das Marterl ist ein Mahnmal gegen "die sinnlose Vernichtung von wertvollem Ackerboden im Rahmen der Ostumfahrung“, wie Josef Worm auf der Tafel schreibt.
Er engagiert sich im Arbeitskreis Schöpfungsverantwortung und ist aktives KMB-Mitglied in Wiener Neustadt. Im Gedenken an seine bäuerlichen Vorfahren hat er dieses Marterl aufgestellt, das am beliebten Radweg vom Wiener Neustädter Kanal zur Lichtenwörther Leitha-Au führt. Josef Worm war auch engagiert in der Initiative "Vernunft statt Ostumfahrung", die trotz einer Petition von 10.000 Menschen den Bau nicht verhindern konnte. „Aber wir konnten in den letzten Jahren das Bewusstsein schaffen, dass im Osten von Wiener Neustadt beste Äcker sind, die man eigentlich schützen sollte“, sagt Josef Worm. Die Katholische Aktion war durch Vikariats-Vorsitzenden Andreas Löffler und KA-Generalsekretär Christoph Watz bei der Segnung des Marterls vertreten.
Die Ostumfahrung wird seit Juni gebaut und ist seit Jahren umstritten. Laut Medienberichten kostet die Landesstraße über 45 Millionen Euro und soll Ende 2027 fertiggestellt werden.
Andreas Löffler, KA-Vorsitzender im Vikariat Süd, fordert eine Umkehr in der Mobilitätspolitik und kritisiert, dass mit dem Bau der Ostumfahrung der LKW- und Autoverkehr mit Millionen an Steuergeld gefördert wird: „Für die Zukunft der nächsten Generationen brauchen wir eigentlich Millioneninvestitionen in Rad-Offensiven und besseren Öffentlichen Verkehr.“
Im Dossier "Ökologische Umkehr" fordert die Katholische Aktion „nachhaltige Raumplanungskonzepte, die durch Nahversorgung, kurze Wege und Öffi-Anbindung, die dafür sorgen, dass möglichst wenige Menschen einen eigenen PKW besitzen müssen. Eine große Reduktion der PKW-Anzahl bringt Ressourcen-Einsparungen. Flächen werden frei für umweltfreundliche Mobilität oder Grünräume.“
Christoph Watz, KA-Generalsekretär, zitierte bei der Feier aus dem Apostolischen Schreiben „Laudate Deum“, das Papst Franziskus genau vor zwei Jahren am 4.10.2023 an „alle Menschen guten Willens über die Klimakrise“ gerichtet hat: „Die Annahme, dass jedes künftige Problem mit neuen technischen Eingriffen gelöst werden kann, ist ein fataler Pragmatismus. Hören wir endlich auf mit dem unverantwortlichen Spott, der dieses Thema als etwas bloß Ökologisches, „Grünes“, Romantisches darstellt, das oft von wirtschaftlichen Interessen ins Lächerliche gezogen wird.“