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Frieden schaffen – ohne Waffen?

Angesichts der Kriegsgräuel, mit denen wir ständig konfrontiert sind, erfasst mich hoffnungslose Lethargie und es stellt sich mir zunehmend die Frage: Müssen wir uns damit abfinden, dass wir Menschen es zwar gelernt haben, im persönlichen Leben Konflikte zumeist ohne Gewalt auszutragen, dass für die Konflikte, die Länder miteinander haben, aber nicht gilt. Waffengewalt und Militarisierung sind noch immer die vorherrschenden Antworten auf sich auftuende Konfliktzonen.  An Hochrüstung zur Verteidigung führt anscheinend kein Weg vorbei. Dabei lehrt uns die Geschichte, dass Waffen, die erzeugt werden, irgendwann auch genützt werden.


 Am Beginn meines nunmehr fast 85 Jahre dauernden Lebens stand der „heißeste“ Krieg aller Zeiten. Ich bin in einer zerbombten Stadt aufgewachsen, die Väter waren vom Krieg entweder nicht zurückgekehrt, oder von ihm für’s Leben gezeichnet, die Mütter vom Alltagskampf überlastet – Alle leisteten beträchtliche Verdrängungsarbeit dessen, was sie erlebt und woran sie auch oft schuldhaft beteiligt waren, sonst hätten sie ihr Leben nicht meistern können. Uns Kindern hat sich die allgegenwärtige Angst derer, die uns beschützen sollten, tief eingeprägt. Dennoch eroberten wir die Ruinen und Gstätten mit unseren Abenteuer- Spielen und genossen die mangelnde Kontrolle der mit sich selbst beschäftigten Erwachsenen. 

Es war ja Frieden und die fremden Soldaten im Land waren für uns eine interessante Begleiterscheinung. Wir merkten nicht, dass langsam wieder Fronten entstanden. Auf der einen Seite die spendablen Amerikaner und nur durch den Donaukanal getrennt, auf der anderen Seite die „gefährlichen“ Russen. Deren sich manchmal bahnbrechender Hass auf uns war leider allzu begründet, denn es waren 10 Millionen russische Soldaten und 24 Millionen Zivilisten dem Angriffskrieg  Nazi-Deutschlands zum Opfer gefallen. Die Bevölkerung der Sowjetunion hatte die Hauptlast des Weltkriegs getragen. Daran ändert die Tatsache nichts, dass auch ihr Führer ein Gewaltverbrecher war. Die Angst vor dieser Bolschewikischen Gefahr, die in der Vorkriegszeit dazu geführt hatte, dass man Hitler in Europa lange gewähren ließ, war nun realer geworden und so ließen wir uns sehr leicht wieder in einen Krieg hineinziehen, der diesmal allerdings „kalt“ bleiben sollte. Die Opfer, die dieser Kalte Krieg mit seinem „Gleichgewicht des Schreckens“ forderte, waren nicht so leicht zu zählen. Durch die enorme atomare Aufrüstung auf beiden Seiten, die unsere Erde X-mal hätte zerstören können, wurde das Geld, das man zur Bekämpfung der extremen Armut in den Ländern des globalen Südens gebraucht hätte, in Massenvernichtungswaffen gebunkert, deren Kontrolle, Bewachung, Belauern des Gegners und Stellvertreterkriege, das Zusammenleben der Völker vergiftete. Da half es auch wenig, dass die UNO als neuer Völkerbund gegründet worden war.  Die Welt war wieder zweigeteilt und die Mittel, diese Zweiteilung abzusichern waren auf beiden Seiten brutal. Dennoch galt für uns in Europa nach den Erfahrungen, die wir gemacht hatten, ein klares „Niemals wieder“ ein „heißer“ Krieg. Wir standen auf gegen den Vietnamkrieg der USA und gegen den enormen Rüstungswettlauf in Europa. Für uns Junge war die Friedensbewegung prägend für unser Lebensgefühl. Wir waren viele und mit dabei damals die Kirchen. Auf keiner Friedensdemo fehlten ihre Vertreter*innen. Galionsfiguren waren Hildegard Goss-Mayr und ihr Mann Jean Goss. Sie war die Tochter von Kaspar Mayr, dem Begründer des Österreichischen Versöhnungsbunds und die beiden führten sein Werk trotz vieler Anfeindungen reaktionärer Kreise weiter.  Die Friedensbewegung war eine Parteigrenzen auflösende breite Initiative, sind ihre Leistungen und Aktivitäten vergessen und angesichts der heutigen Kriegsrhetorik obsolet geworden?

Als im atomaren Rüstungswettlauf dann die Sowjetunion niedergerungen werden konnte und die USA als alleiniger Sieger am Feld blieb, hätte es wieder ein Zeitfenster für ein friedliches Miteinander, zumindest im globalen Norden, gegeben, aber dieses wurde nicht genützt. In Siegermanier wurde jetzt die Wirtschaft zum globalen Schlachtfeld. Der Kapitalismus ohne soziale Absicherung übernahm die Macht vor allem in den unterlegenen Staaten. Aus Kolchosen und Kombinaten wurden Oligarchien. Enormer Bereicherung Einzelner stand Verarmung breiter Schichten gegenüber. Das Einfallstor für Rechtsextremismus und Nationalismus als Sündenbockpolitik wurde damit in Europa geöffnet.


Die größte Erschütterung des Lebensgefühls meiner Generation aber war der Jugoslawien-Krieg, ein Bruderkrieg. Plötzlich war auch die Sicherheit des „Niemals wieder“ für Europa zerbrochen. Was zuvor niemand für möglich gehalten hatte, archaische Kriegsführung, die Vernichtung  jener, die eben noch Freunde waren, ungeheure Kriegsverbrechen, Anhaltelager und Flucht gehörten nun wieder zum europäischen Selbstverständnis. Die Nachbarländer heizten mit ihrer Parteinahme für einzelne Nationalitäten diesen Krieg noch an, statt alles zu tun, um seinen Ausbruch zu verhindern. All jene, denen Jugoslawien Heimat war, die sie erhalten wollten, wurden ignoriert. Ab nun regierte der Nationalismus in seiner hässlichsten Form, nicht nur bei den Serben.


Was wurde aus unserem Traum des „Frieden schaffen – ohne Waffen“? War es nur ein kurzes Intermezzo in der langen Abfolge von gegenseitiger Zerstörung durch Waffen?  Warum geht es immer um Territorien und nie um die Menschen, die dort leben? Die europäische Bevölkerung ist miteinander verwoben, dass eine Ideologie, die sich auf Abstammung bezieht, anachronistisch ist. Aber sind wir nach all dem Unheil, das nationalistische Ideen über uns gebracht haben, lernfähig?


Der Krieg in der Ukraine, in Gaza, im Sudan und vielen Weltteilen, scheinen zu bestätigen, dass es vielen Macht habenden noch immer naheliegender scheint, die Waffen sprechen zu lassen, statt mühsame Verhandlungen mit politischen Gegnern zu führen.


Müssen wir wieder „kriegsfähig“ werden, um in Frieden leben zu können? Oder ist es genau diese „Kriegsfähigkeit“, die Kriege wieder möglich macht? Könnten diese Billionen, die weltweit für Waffen ausgegeben werden, nicht in diplomatische Verhandlungsführung, Wirtschaftshilfe, Konfliktlösungsstrategien investiert werden?


Ist es die Naivität der Friedensbewegten, die die Abschreckung und das Friedenspotential der Aufrüstung nicht sehen wollen, oder steht hinter dem vorgeblichen Realitätssinn auch die Macht der Rüstungskonzerne, deren Lobbyisten und Thinktanks? Sind wir den narzisstisch gestörten „Weltenlenkern“ hilflos ausgeliefert?


Was hat das gesellschaftliche Klima, die Formen der privaten und politischen Auseinandersetzungen, die Themenstellungen und Sichtweisen so polarisiert und militarisiert, dass wir den einzigen Weg zur Friedenssicherung in Aufrüstung sehen, die immer zu Lasten der sozialen Sicherheit geht?


Ist es realistisch 100.000 Menschenleben, zerstörte Familien, verstörte Kinder ruinierte Lebensräume für ein Stück Land zu opfern, über das man sich in Verhandlungen vielleicht einigen könnte und ist es naiv zu glauben, alles tun zu müssen, um bewaffnete Auseinandersetzungen zu verhindern?
Kann man autokratische Diktatoren nur mit Waffengewalt in Ihre Schranken weisen? Wäre das nicht ein Armutszeugnis für die Klugheit und das Verhandlungsgeschick von Demokraten?


War der verstorbene Papst ebenfalls naiv, als er sich für ein Ende der Waffengewalt einsetzte?


Ist die biblische Vision des Umschmiedens der Schwerter zu Pflugscharen ein kindlicher Traum, oder sollen wir trotz allem an der Vorstellung einer aufgeklärten Menschheit festhalten, der es möglich sein muss, ohne Waffen Frieden zu schaffen?


Diese Fragen stelle ich mir in Anbetracht meiner Erfahrungen als Kriegskind - diese Erfahrungen haben mein Leben geprägt. Ich habe selbst keine Antwort. Aber ich stelle sie mir ständig und mit mir wahrscheinlich viele Menschen. Wir sollten in unseren zivilisierten Gesellschaften darüber reden – und auch in den Kirchen.  

 

Der Kommentar ist die persönliche Meinung der Autorin/des Autors und muss nicht mit der Meinung der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien übereinstimmen.

 

 

Traude Novy
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