Es ist sehr schwierig eine Arbeit zu finden die meinen Fähigkeiten entspricht
ich bin 38 Jahre alt, und wurde in Odessa geboren. Leider musste ich aufgrund des Krieges im März 2022 aus der Ukraine flüchten. Ich habe einen Bachelor in Telecommunication Engineering und einen Master in Public Administration. In Odessa habe ich als Project Koordinatorin und Key Account Managerin für eine größere Firma gearbeitet.
Ich habe immer sehr motiviert und gerne gearbeitet und war für business analytics zuständig, was mir sehr viel Spaß gemacht hat. Eine gute Arbeit zu haben, war mir immer sehr wichtig, ich hatte Pläne und Perspektiven. Ich hatte genügend Geld und ein glückliches Leben. Der schreckliche Krieg hat das alles zerstört.
Ich fühle mich in Wien sehr wohl, ich habe sehr viel Unterstützung bekommen, die Ankunft und Integration wurde mir leicht gemacht. Ich habe eine Wohnung und bekomme etwas Unterstützung vom Staat. Ich bin beim AMS gemeldet, was aber nicht besonders hilfreich ist. Ich war zuvor noch niemals arbeitslos und habe mich dank meiner Studien und Ausbildung immer sehr sicher gefühlt.
Leider ist es sehr schwierig eine Arbeit zu finden die meinen Fähigkeiten entspricht. Natürlich habe ich in Österreich umgehend begonnen, Deutsch zu lernen, ich bin auch aktuell noch in einem Deutschkurs. Sehr viele ArbeitgeberInnen möchten Angestellte mit perfekten Deutschkenntnissen in Wort und Schrift, hierbei muss ich mich noch verbessern.
Sehr bald nach meiner Ankunft in Wien habe ich meinen Weg zu Hands on Mentoring gefunden. Eva hat mich sehr herzlich willkommen geheißen, mir alles erklärt und mich sehr schnell zu einer Mentorin vermittelt. Meine Mentorin ist Elisabeth Aigner, eine sehr erfolgreiche HR-Managerin. Elisabeth hat mir sehr geholfen und mich ausgezeichnet unterstützt.
Wir haben gemeinsam meinen CV an österreichische Verhältnisse angepasst. Elisabeth hat mir erklärt, wie das Business in Österreich funktioniert und was ich beachten muss. Ebenso hat sie mir sogar Gewand geschenkt, dass sie nicht mehr braucht, was mich sehr gefreut hat, da ich nicht sehr viel aus der Ukraine mitnehmen konnte. Ebenso sind wir gemeinsam wandern gegangen und ich durfte Österreichs schönste Seiten kennenlernen. Elisabeth hat mir den Jobmarket in Wien erklärt, mir sehr viel Information über Deutschkurse gegeben und versucht, mich in Arbeit zu vermitteln.
Daraufhin hatte ich einige Jobinterviews, die aber leider aufgrund meiner Deutschkenntnisse nicht erfolgreich waren. Aktuell mache ich einen Deutschkurs und eine Coaching Ausbildung. Hands on Mentoring schickt ebenso viele Einladungen zu kulturellen Veranstaltungen aus, die ich sehr gerne nutze. Es ist sehr schwer für mich, beruflich auf meinem Niveau Fuß zu fassen, daher habe ich mich entschieden, eine Aushilfstätigkeit anzunehmen. Ich habe mich nun als Küchenhilfe in einer Großküche beworben und hoffe, dass ich den Job bekomme.
Die Unterstützung, die ich bei Hands on Mentoring erhalten habe, war sehr wertvoll für mich, da sich Elisabeth viel Zeit für mich genommen hat und mich individuell unterstützt hat. Mit dem AMS habe ich leider keine hilfreiche Erfahrungen machen können. Ich bin sehr dankbar, dass es das AMS gibt und das österreichische Sozialsystem für Geflüchtete aus der Ukraine offen ist. Mir wurden immer wieder Jobangebote zugeschickt, die aber meist unpassend waren.
Was wir Geflüchtete aus der Ukraine dringend brauchen, sind kostenlose Deutsch Kurse, auch bis B2 Niveau. Der Erfolg bei der Berufssuche und der Weg aus der Arbeitslosigkeit hängt doch sehr an den Sprachkenntnissen.
Damit ich perfekt Deutsch lerne, und auch um mich ideal zu integrieren, habe ich mir ein Umfeld ausgesucht, dass fast ausschließlich aus ÖsterreicherInnen besteht. Hier gibt es wenige Menschen, die arbeitslos sind. Falls sie es sind, fällt es ihnen leicht, einen neuen Job zu finden. Meine ukrainischen Freundinnen kämpfen alle mit ähnlichen Problemen wie ich: Die Deutschkenntnisse werden bemängelt.
Viele meiner ukrainischen Freundinnen sind ebenso sehr hoch ausgebildet: eine Frau war Anwältin in der Ukraine und arbeitet nun als Küchenhilfe. Sie ist zufrieden, eine Arbeit gefunden zu haben, würde sich aber wünschen, in ihrem früheren Bereich arbeiten zu können.
Iryna Korovainiuk
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