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Zeitenwende

Unser aller Leben spielt sich gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen ab. Wir leben unser persönliches Leben, wir leben in einer Gesellschaft, die uns umgibt und sind mit politischen Handlungen hier und weltweit konfrontiert und daran beteiligt. All das macht uns aus. Die vielzitierte Zeitenwende zeigt sich mir derzeit aber vor allem ganz persönlich und konkret.

Seit mehr als 60 Jahren lebe ich erstmals alleine, da mein Mann Ende Jänner verstorben ist. Obwohl er die letzten Jahre schon sehr krank war und er sich in immer enger werdenden Kreisen von uns verabschiedet hat, ist viel von meiner Lebenskraft mit ihm gegangen. Da wir beide aber von einem dichten Netz von Familie und Freunden getragen waren, wird mir viel Zuwendung und Zuspruch zuteil.  Bei der großen Anzahl an Briefen und Bekundungen der Zuneigung und des Respekts gegenüber meinem Mann, denke ich mir allerdings manchmal, dass er sich so gefreut hätte, wenn ihm die Menschen, die seinen Lebensweg begleitet haben all das noch zu Lebzeiten hätten sagen können. Es ist für mich eine Lehre, mit Worten und Gesten der Zuneigung und des Dankes nicht zu geizen, denn die Lebenden brauchen es mehr als die Toten. Mir aber tut es sehr gut, all diese wertschätzenden Briefe zu lesen und viele gute Gespräche zu führen.

 

In den letzten Jahren hatte ich oft das Gefühl, dass mein Glaube verdunstet. Aber der Tod meines Mannes hat mir wieder bewusst gemacht, dass dieses Fundament, auf dem ich vom Beginn meines Lebens an stehe, stark ist und mir Halt gibt. Das hat nichts mit den Ärgernissen über manche Leitende Personen meiner Religionsgemeinschaft zu tun, denn die sind groß. Gerade in dieser persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Zeitenwende, die wir bewältigen müssen, versagen viele von ihnen kläglich. Trotzdem kommt auch das Hoffnungspotential für persönlichen Zuspruch, gesellschaftlicher Hilfestellung und politischem Engagement vielfach und vorwiegend aus diesem kirchlichen Umfeld. Der Kampf gegen den Klimawandel, gegen die Armut und für eine friedfertige Politik ist in hohem Maße von Menschen aus dem kirchlichen „Aktivsegment“ getragen.

 

Diesem mangelt es aber an Unterstützung durch die Leitungsgremien, denn die sind häufig damit beschäftigt, Menschen durch weltfremde Frömmigkeitsübungen von der Lebensrealität und vom Engagement für- und miteinander eher abzuhalten. Dabei haben die Kirchen noch immer ein Potential, Menschen zusammenzubringen. Es gibt die Räume und es gäbe das Personal für lebensbegleitende Netzwerke. Wir alle brauchen in diesen schwierigen Zeiten eine tragfähige Alltagsspiritualität, wie sie die Befreiungstheologie vermittelt hat.

 

Diese Theologie ist eine politische Theologie, aber in einem völlig anderen Sinn, als uns die fundamentalistischen Vertreter aller Religionsgemeinschaften vermitteln, die derzeit die Oberhand zu gewinnen scheinen. Ob es die christliche Variante evangelikaler, aber auch reaktionärer katholischer Vertreter ist, ob der russische Patriarch, der sich in die Kriegshetze einspannen lässt, ob es der Hindu Nationalismus des indischen Ministerpräsidenten Modi ist, ob Islamisten, oder zuletzt die erschreckenden Auswüchse der jüdischen Orthodoxie , all diese pervertierten und ausgrenzenden Formen der Religionen missbrauchen die Sehnsucht der Menschen nach Gemeinschaft und Geborgenheit. So vermittelt sich Religion als janusköpfig. Da gibt es Menschen, die ganz konkret, ohne Ansehen der Person in der Not helfen, einsame Menschen begleiten, sich für Klimagerechtigkeit einsetzen, die in Österreich tragend sind beim Kampf gegen weltweite Ungerechtigkeit und vieles mehr. Diese Menschen schöpfen die Kraft für ihre Arbeit aus ihrem Glauben und ihren heiligen Büchern. Gleichzeitig lesen aber viele Menschen aus diesen Schriften den Auftrag zum Kampf gegen „Ungläubige“. Ihr manichäisches Weltbild teilt die Welt in Gut und Böse, in Schwarz und Weiß, in Drinnen und Draußen. Sie glauben, Gottes Willen zu erfüllen, wenn sie religiöse Weisungen wörtlich nehmen und dabei nicht nach den zeitbedingten Rahmenbedingungen fragen. Der Buchstabe ist ihnen wichtiger als der Geist der dahinter steht. So können die jeweiligen Religionen nach der Vorherrschaft gegenüber den anderen streben. So kann zum Beispiel Israel den jahrhunderte von muslimischen Arabern besiedelten Boden als ihr gottgewolltes Eigentum sehen und Christen jegliche menschenverachtende Politik akzeptieren, wenn die jeweiligen Politiker nur die Abtreibungsgesetze verschärfen.   

 

Was wir dem entgegen halten können? Offene Räume der Begegnung für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Alte, ohne religiöse Indoktrination. Eine Jugendarbeit, die sich den Benachteiligten und Ausgegrenzten ohne Ansehen der Religion zuwendet, wie es kirchliche Institutionen in den Ländern des globalen Südens beispielhaft tun. Begegnungsorte für Klima-Aktivistinnen und Friedensbewegte schaffen. Politische Nachtgebete um Kraft zu schöpfen für gesellschaftspolitisches Engagement anbieten und bewerben. All das gibt es bereits, aber es müsste vom Rand ins Zentrum der Pfarrgemeinden gerückt werden. Menschen leben nicht allein in einer digitalen Welt, sie brauchen vor allem Begegnung und dafür hätten die Kirchen die besten Voraussetzungen, wenn sie die ausgetretenen Pfade verließen und neue offene Wegen gingen. Dazu braucht es allerdings Ressourcen, personelle und finanzielle.  Aber die gäbe es auch bei den Kirchen in reichem Maße, wenn die Ströme dorthin gelenkt würden, wo sie fruchtbar werden können und nicht in der Welt abgewandten Bewachung der Asche versickern. Ich sehe bei den momentanen Kirchenleitungen wenig Bewusstsein dafür – aber wünschen wird man es sich doch noch dürfen, dass auch sie die Zeichen der Zeitenwende erkennen.

 

Der Kommentar ist die persönliche Meinung der Autorin/des Autors und muss nicht mit der Meinung der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien übereinstimmen.

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