Organisieren Sie eine Klimakonferenz | Kritik an der Klimapolitik | Zeitenwende
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April 2023


 

Liebe LeserInnen!

 

Ja, die jungen Menschen, die sich auf die Straßen kleben und den Autoverkehr blockieren regen auf. Aber sie haben ein berechtigtes Anliegen: Sie wollen ihre Zukunft retten. Sie sehen den Klimanotstand und sind verzweifelt, wenn sie sich vorstellen müssen, wie ihre Welt in 30 oder 50 Jahren aussehen wird.

 

Dass sie das aber in dieser drastischen Form tun, ist auch unsere Schuld. Und natürlich die der Politik, aber bleiben wir einmal bei uns.

 

Denn wir tun eindeutig zu wenig, um Veränderungen einzufordern. Und wir sind hier als direkt als Christen und Christinnen gefragt. Wer sich auf dem Portal katholisch.at die Seite zur päpstlichen Enzyklika "Laudato si" aus dem Jahr 2015 ansieht, bekommt schon auf den ersten Blick mit, was der Papst und das Evangelium für uns als Auftrag sieht:

 

"Die Welt steht vor grundlegenden Zukunftsfragen, die keinen Aufschub mehr dulden und die gemeinsames internationales solidarisches Handeln erfordern" und "Der Papst ruft die Weltgemeinschaft zu einem fundamentalen Umdenken und jeden Einzelnen zu einem umweltbewussten und nachhaltigen Lebensstil auf."

 

Und auch Kardinal Schönborn wird zitiert: "Es kommt auf jeden von uns an. Jeder kann einen Beitrag zum Umweltschutz und zu mehr sozialer Gerechtigkeit leisten."

Und vor diesem Hintergrund - und dem was jetzt seit 2015 (nicht) passiert ist - muss ich ganz klar sagen, dass wir viel zu wenig tun. Als Kirche in Österreich und der Erzdiözese Wien. Und auch als Pfarren.

 

Dass das alles nicht so einfach ist, weiß ich auch. Deswegen haben wir in der KA die "Klimakonferenzen" erfunden, die Pfarren die Möglichkeit geben, sich mit diesem Thema intensiv auseinanderzusetzen und nach Handlungsmöglichkeiten zu suchen.

 

Und Handlungsmöglichkeiten bedeutet nicht nur die Müllvermeidung in der Pfarre zu verbessern oder einen Gemeinschaftsgarten zu machen. Das Evangelium und der Papst fordern uns auch aktiv zu werden und als Christ*innen Druck auf die (lokale) Politik auszuüben, damit sie rascher und nachhaltiger handeln.

 

Selbstverständlich können Sie auch eigene Ideen umsetzen, aber mit unserem vorgefertigtem Paket für die "Klimakonferenzen" haben Sie ein gutes und umfangreiches Paket an der Hand. Und gleich ein spannendes Programm für Ihre Pfarre mit dem Sie auch neue Menschen ansprechen können.

 

Denn unser Auftrag ist: Gemeinsam eine bessere Welt zu schaffen!

 

Vielleicht finden Sie ja in den kommenden Tagen auch noch Zeit, den Kreuzweg zur Enzyklika Laudato si’ „Die Sorge für ein gemeinsames Haus“ alleine oder gemeinsam zu meditieren ...

 

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Karwoche und eine gesegnete Osterzeit!

 

Ihr Reinhard Bödenauer

 

P.S.: Die Enzyklika „Laudato si“ finden Sie hier ... Und das KA-Dossier „Ökologische Umkehr“ mit gesellschaftspolitischen Forderungen für Österreich ausgehend von der Enzyklika finden Sie hier ...


 


 
THEMA KLIMAKONFERENZEN

Die Klimakonferenzen sind nach der Methode Sehen-Urteilen-Handeln-Feiern aufgebaut.

 

Es gibt unterschiedliche Modelle, die alle Altersgruppen ansprechen und zum Mittun anregen. Idealerweise finden die Kinder- und / oder Jugendkonferenzen im Vorfeld der Ewachsenenkonferenz statt. So können deren Ergebnisse (Ideen und Forderungen) in die Erwachsenenkonferenz einfließen Wir unterstützen Sie mit gratis Moderator*innen, die auch fachlich beraten können, sowie Materialien zur Durchführung.

 

Machen auch Sie eine Klimakonferenz in Ihrer Pfarre! Alle weiteren Informationen gibt es bei unserem  FairWandeln-Team: fairwandeln@edw.or.at oder +431515523353

 

Am Ende dieser Seite finden Sie Berichte aus Pfarren, die schon Klimakonferenzen gemacht haben ... Und am 24.5. erzählt die Pfarre Baden-St.Josef über ihre Erfahrungen mit einer generationenübergreifenden Klimakonferenz ...

 


 

Die Klimakonferenz der Pfarrgemeinde Akkonplatz 

 

Im Jänner feierten wir das Ende der Klimawerkstatt (wie bei uns die Klimakonferenz genannt wurde) mit einem ökumenischen Gottesdienst mit der evangelisch reformierten Gemeinde der Zwinglikirche bei uns am Akkonplatz. Begonnen hatte die Werkstatt mit einer Umfrage im März 2022 mit 80 Rückmeldungen. Die Klimakonferenz fand im April mit 40 Menschen statt, welche einige Projekte entwickelten und danach durchführten.

 

Unser Vorzeigeprojekt ist der Plan, mit Photovoltaik Strom am Kirchendach zu gewinnen. Es ist schon weit gediehen, das Denkmalamt hat Zustimmung signalisiert und die Erzdiözese einen großzügigen Zuschuss zugesichert. Bereits Ende des Jahres könnte der Sonnenstrom fließen.

 

Die Zwinglikirche wird ihre Energieversorgung klimafreundlich umstellen. Sie kooperiert dazu über den Verein efriends mit der evangelischen Gemeinde in Korneuburg. Bei Veranstaltungen werden sie in Zukunft klimafreundlicher einkaufen.

 

Das Projekt Naschhecke wird für mehr biologische Vielfalt und für Bienenweiden sorgen und die Kinder auf unserem Spielplatz erfreuen, die an den Beeren naschen dürfen. Die Einkaufsgemeinschaft Akkonplatz wurde größer. Hier beziehen Menschen regelmäßig Bioprodukte, wie Gemüse, Eier, Wein, Säfte usw. von Bauern aus Marchfeld und Weinviertel.

 

Es gab einen Ausflug in den Wienerwald, bei dem Wert und Schönheit der Natur ins Bewusstsein rückten, mit öffentlicher An- und Abreise.

 

Und: Reparaturangebote in der Umgebung der Pfarre stehen auf unseren Internetseiten, Fahrradständer ganz real vor der Kirche.

 

Die Bedeutung für beide Pfarren zeigt sich auch in der aktiven Teilnahme unserer Pastoralassistentin Monika Kolbe und Superintendent Thomas Hennefeld an Vorbereitung, Begleitung und Mitwirkung aller Veranstaltungen.

 

Raimund Wiesinger, Pfarre Akkonplatz (www.akkonplatz.at)

 


 

Woher kommt der Hass auf die KlimaaktivistInnen?

 

Für ein Mehr an kirchlichem Klimaaktivismus hat sich der Wiener Theologe und Sozialethiker Univ.Prof. Alexander Filipovic in der aktuellen Folge des Theologie-Podcasts "Diesseits von Eden" ausgesprochen.

 

Aus einer "christlichen Weltverantwortung" heraus sollten sich Christen - bei allen löblichen Initiativen und allem Engagement der Kirchen - verstärkt mit den Klimaaktivisten solidarisieren, sagte Filipovic "Ich glaube, dass eine echte christliche Perspektive nicht umhinkommt, die Kategorie Schöpfung ernst zu nehmen und entsprechend politisch dafür einzutreten. Und aus dieser Perspektive wäre es dann tatsächlich wünschenswert, man würde viel mehr Solidarität zeigen und sich auch dazustellen. (…)

 

Es gibt leider oft auch von hohen Würdenträgern so etwas wie eine schlaff machende Gewissheit, dass Gott die Welt schon nicht untergehen lassen wird. Und das bringt einen natürlich auf die Palme. (...) Wenn Menschen durch das, was sie tun, die Welt an ihr Ende führen und die wissenschaftlichen Daten dafürsprechen, dass das so ist, dann sollte man vielleicht ernst nehmen, dass auch diese Welt trotz der Zusage Gottes zu Ende gehen kann.“

 

Insgesamt zolle er den Klimaaktivisten Respekt, betonte Filipovic, da sie sich für eine lebendige Demokratie einsetzten und mit ihren Aktionen darauf hinweisen, dass die normalen Wege repräsentativer Demokratie gerade im Fall der Klimakrise "offenbar nicht mehr oder unzureichend funktionieren".

 

Den gesamten Inhalt des Podcastes können Sie hier sowohl hören als auch lesen ...

 


 
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT

 

Für die Aktionen der Klimakleber hat auch Kardinal Schönborn sein Verständnis geäußert. Und er zeigte sich besorgt über die zu befürchtenden Folgen unzureichender Umweltpolitik für die jungen Menschen ...

 

Dass die Klimapolitik "in völlig falsche Richtung" geht, hat auch Markus Gerhartinger, Sprecher der Konferenz der Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirche Österreichs gesagt. Er fordert unter anderem eine Stopp der Bodenversiegelung und Tempo 100/80/30 ...

 

Wie junge Menschen selber die Klimakrise sehen und lösen wollen, können Sie am 12. April mit zwei Jugendvertreter*innen im Otto-Mauer-Zentrum diskutieren ...

 

Geschichten, die der Sonntag schreibt. Die Allianz für den freien Sonntag hat eine neue Plakatkampagne gestartet. Wenn das Plakat bei ihnen in der Pfarre noch nicht hängt, fragen Sie bitte im Sekretariat nach, alle Pfarren haben die Plakate erhalten. Alle Motive, auch zum Teilen auf Social Media, gibt es hier ...

 

Bessere Schule JETZT! Immer mehr Eltern und Lehrer*innen organisieren sich für Veränderungen im Schulsystem. Am 9.Mai stellen zwei Vertreter*innen der neuen Wiener Initative "Bessere Schule JETZT! ihre Ideen zur Diskussion ...

 
MEINUNG

 

Zeitenwende. Traude Novy schreibt über den Tod ihres Mannes und warum wir alle in diesen schwierigen Zeiten eine tragfähige Alltagsspiritualität brauchen ...

 

In der Früh aufstehen. Traude Novy glaubt, dass für Karl Nehammer und seine Anhänger „in der Früh aufstehen“ zum größten Arbeitsleid zu gehören scheint, das deswegen auch entsprechend honoriert werden muss, weil er sonst diese sinnlose Phrase nicht immer wieder hervorkehren würde, wenn er Menschen bezeichnen möchte, die etwas für sich und unser Land leisten ... 

 

Der lange Arm der Geschichte. "Wehret den Anfängen" ist als Slogan derzeit nicht mehr angebracht, schreibt Traude Novy, denn wir sind schon mittendrin in hasserfüllten und menschenverachtenden Auseinandersetzungen. Wie konnte es soweit kommen?

 

DIES & DAS


 

Stadtspaziergang "Care-Arbeit". Am 14. April macht sich Susanne Herrmann bei einem Stadtspaziergang auf die Spuren der Sorgearbeit in der Wiener Innenstadt. Gesorgt, gepflegt, geputzt, ernährt und erzogen wurde schon immer, vielfach als Frauenarbeit bis heute nicht wirklich geschätzt. Diese Führung macht sich auf die Suche nach der Geschichte dahinter ...

 

Essen, das Leib und Seele und die Welt zusammenhält! Die Katholische Frauenbewegung und das Welthaus befassen sich am 29.4. in Wolkersdorf mit der gemeinsamen Sorge für gutes Essen für alle, für die Umwelt und eine ökologisch gerechte Landwirtschaft. Es gibt Einblicke in die Zusammenhänge von Landwirtschaft und Ernährungssystem und vieles mehr. Die Sicht aus einem anderen Teil der Welt bringen Gäste aus Armenien ein ...


Initiative ergreifen – Zukunft gestalten. Am 26. April kommen die armenischen Welthaus-Gäste Izabel Shatoyan und Vahram Matosyan in die Pfarre Lanzenkirchen und erzählen von den aktuellen Herausforderungen und ihrem Engagement für nachhaltige Entwicklung in Armenien ...

 

KAÖ. Seit 15. Februar ist Gerhard Koudela neuer Generalsekretär der Katholischen Aktion Österreichs. Eine kurze Vorstellung gibt es hier ...  Außerdem sucht die KAÖ noch eine*n Office-manager*in ...

 

Jungschar Sternsingen. 19.222.766,38 € haben die Sternsinger*innen 2023 österreichweit gesammelt. In der Erzdiözese Wien waren es diesmal 2.696.502,95 €. Alle Pfarrergebnisse gibt es hier als Karte und hier als Liste.


Anpfiff. Die Schiedsrichter der DSG Wien suchen Nachwuchs. Wenn Sie Interesse an dieser Tätigkeit (mit Aufwandsentschädigung) haben, melden Sie sich bei ausschuss@dsg-schiri.at

 

 

Katholische Aktion der Erzdiözese Wien

1010 Wien, Stephansplatz 6/5

 

Tel. +431515523312 | katholische.aktion@edw.or.at | www.ka-wien.at | KA auf Facebook

 

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