Gute Arbeit | KA Neujahrs-Café | Politisches Neujahrsgebet
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Dezember 2022


 

Liebe Leser/innen!

 

Es gibt wohl wenige Themen, die fast alle Menschen ihr Leben lang so betreffen wie das Thema "Arbeit". Und leider sind viele Assoziationen damit nicht positiv.

 

Deswegen ist es wichtig, dass wir uns auch aus christlicher Perspektive diesem Thema widmen. Denn eine "Gute Zukunft für alle", die wir uns als Katholische Aktion Wien zum Ziel gesetzt haben, ist nur möglich, wenn in dem zentralen Lebensbereich der Arbeit mehr Zufriedenheit herrscht.

 

Was für Auswirkungen das haben kann, erleben gerade viele Unternehmen, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten etc. Weil viele Menschen das Gefühl haben, dass hier "Gute Arbeit" immer weniger möglich ist, meiden sie diese Berufe bzw. schon die Ausbildung dafür.

 

Deswegen ist es wichtig, dass wir uns als Christ/innen wieder mehr diesem Thema widmen. Dazu möchte ich mit diesen Denkanstößen einladen. Ein Thema ist die Gute Arbeit aber auch am 9.Jänner.

 

Da laden wir um 18:30 Uhr gemeinsam mit der Kath. Arbeitnehmer/innen Bewegung zu einem politischen Neujahrsgebet im Quo Vadis im Hof des Stephansplatz 6. Es steht unter dem Motto: "Reden wir über Arbeit".

 

Schon ab 16:00 Uhr laden wir in die KA-Büros am Stephansplatz 6, 5. Stock zum KA Neujahrs Café. Es gibt Kuchen, Brötchen, Weinverkostung, Sonntags-Bier, Glücksrad, Weltspiel und natürlich die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen mit den Ehrenamtlichen, den Angestellten der KA und mit mir. (Allfällige Programmänderungen gibt es hier ...)

 

Ich würde mich freuen, Sie dort begrüßen zu können! Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!

 

Ihr Reinhard Bödenauer


 


 

Kann denn Arbeit Sünde sein?

 

„Die Einbrecher“, so sagt der Volksmund, „gehen in der Nacht arbeiten!“ und beschreibt damit treffend das Problem, dass wir, obwohl wir doch alle unsere Arbeit verrichten, eigentlich nicht sagen können, was Arbeit ist.

 

Arbeit ist ein Wort unserer Umgangssprache und hat mit all deren Worten das eine gemeinsam, dass wir sie in einer Vielzahl von Bedeutungen gebrauchen. Gesichert scheint aber, dass die These des amerikanischen Ökonomen Jeremy Rifkin vom „Ende der Arbeit“ als Nachruf verfrüht war. Denn immer deutlicher tritt zutage, dass Erwerbsarbeit nach wie vor der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe ist, weil wir ohne Geld all die Produkte, die man haben muss, um dazu zu gehören, nicht kaufen kann. „Consumo ergo sum“ – ich konsumiere, also bin ich – ist die Botschaft, die täglich über Millionen Bildschirme flimmert und die unser gesellschaftliches Leben prägt.


Der „Beruf“ mit dem man sein Geld verdient, ist für die meisten Menschen ein unverzichtbarer Teil ihrer Identität geworden. Mehr noch: es scheint bereits ein Weltbild zu geben, in der die ganze Welt als Baustelle verstanden und jede Tätigkeit zur Arbeit wird: Probenarbeit, Trauerarbeit, Beziehungsarbeit,…

 

Längst hat sich auch in der Christlichen Soziallehre ein Bedeutungswandel vollzogen: Arbeit wird als „Teilhabe am Schöpfungsauftrag Gottes“ verstanden, aus der dem Menschen seine besondere Würde erwächst. Der Mensch gewinnt seine Würde also nicht aus der Arbeit, sondern die Arbeit besitzt eine Würde, weil der Mensch sie verrichtet. Wörtlich wird Arbeit von der Christlichen Soziallehre als „bonum arduum“ bezeichnet: Arbeit erfordert also Anstrengung – aber sie ist kein Übel, am allerwenigsten ein Fluch; sie ist objektiv ein Wert oder Gut!

 

Da uns im beginnenden 21. Jahrhundert in Europa andere Vermittlungsformen für den Selbstwert weitgehend unvertraut geblieben sind, haben wir auch keine echte Lebensalternative zur Arbeit und so wird die Erwerbs-Arbeitslosigkeit – zu Recht – als auf Dauer menschenunwürdiger Zustand empfunden. Allerdings hat beim Verständnis, was Arbeit ist und was nicht, eine Verengung stattgefunden.

 

Nur die bezahlte Erwerbsarbeit wird als „echte Arbeit“ angesehen und mit gesellschaftlicher Achtung und Anerkennung verbunden. Dieses Denkmuster entpuppt sich immer mehr als Sackgasse, weil das in den letzten Jahrzehnten relativ gut funktionierende Zusammenspiel von Produktivität, Arbeitskräftebedarf und Konsum immer unübersehbarer aus dem Gleichgewicht kippt.

 

Andreas Gjecaj
Generalsekretär der Fraktion Christlicher Gewerkschafter/innen – FCG im ÖGB und Präsident der Kath. Aktion Steiermark

 

Das ist die Kurzfassung seines Kommentars. Die Langversion finden Sie auf unserer Homepage ...

 


 
"Was ich wirklich wirklich will" – Die "Berufs- und Lebensnavigation" berührt, ermutigt und eröffnet neue Wege zu einer sinnerfüllten Arbeit und einem guten Leben

 

An vier fortlaufenden Abenden trafen sich Menschen, um sich über das eigene Leben und ihre Arbeit Gedanken zu machen. Die Teilnehmer*innen an diesen Workshops waren scheinbar sehr verschieden:

  • der mehrfache Familienvater, der vor einer beruflichen Neuorientierung steht;
  • die Dame knapp vor der Pensionierung, die ihr Erwerbsarbeitsleben gut abschließen möchte und Pläne für die "Zeit danach" machen möchte;
  • die junge Studentin, die schon viel erlebt hat und deren Gedanken kaum zur Ruhe kommen;
  • die Selbstständige, die ihren Traum verwirklichen möchte;
  • die Mutter eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen, die beruflich Fuß fassen möchte;
  • die 45-Jährige, die durch den Arbeitsstress krank wurde, ...

Sie kamen zu dem Workshop mit Fragen, wie

  • Habe ich bisher die richtigen Entscheidungen getroffen?
  • Bin ich im Job an der richtigen Stelle?
  • Was ist, wenn ich scheitere?
  • Wie kann ich neben meinem vollen Berufsleben ein erfüllendes (Privat-)Leben führen?

An den Workshop-Abenden wechselten sich Einzelarbeit mit Gesprächen zu Zweit und Übungen in der Gruppe ab. Auch jene, die zunächst einen Frontalvortrag erwartet hatten, ließen sich schnell auf sich selbst und die anderen ein. Die Erfahrungen dadurch waren vielfältig.

 

Manche Personen fanden durch die Berufs- und Lebensnavigation Bestätigung für ihren Weg, für andere war es ein Schritt, um sich besser kennenzulernen, wieder andere fanden Ermutigung, ihr Leben zu ändern:

  • Im Endeffekt hat mich der Workshop bestärkt, bei meinen aktuellen Entscheidungen zu bleiben. Ich sehe die berufliche Laufbahn nun mehr als durchgehenden Prozess an, als etwas, dass sich rein im Hier und Jetzt entscheiden muss.
  • Ich hab einiges über mich erfahren und Mut bekommen, Dinge anzupacken. Man muss nicht immer in Arbeitsverhältnissen verharren, nur weil man sie gewohnt ist.
  • Es war der erste Schritt in Richtung Veränderung: Ich habe meine Arbeitszeit verkürzt und meine Verantwortung im Job abgegeben, Freizeit und Zeit für mich hat jetzt einen ganz anderen Stellenwert, nämlich genauso wichtig, wie vorher nur die Arbeit war!

Katja Vlcek
Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie)


Das ist die Kurzfassung ihres Kommentars. Die Langversion  und Infos zu diesem Angebot der KAB finden Sie auf unserer Homepage ...

 


 
"GUTE ARBEIT"

 

Gute Arbeit ist mehr. Mehr als bloße Wirtschaftlichkeit, mehr als reiner Kostenfaktor. Gute Arbeit garantiert die Würde des Menschen, sorgt für gerechtes Einkommen und trägt Verantwortung für die Umwelt.

Arbeit ist GUTE ARBEIT,...

  • wenn die hergestellten Produkte und Dienstleistungen den Menschen nützen
  • wenn Frauen und Männer gleiche Chancen haben
  • wenn persönliche Fähigkeiten gefragt sind und durch Weiterbildung gefördert werden
  • wenn durch Information und Einbindung in Entscheidungsprozesse Mitverantwortung ermöglicht wird
  • wenn alle Menschen – unabhängig ihrer Fähigkeiten – ein Recht auf Arbeit und gute Arbeitsbedingungen haben
  • wenn materielle und soziale Sicherheit für ein menschenwürdiges Leben gewährleistet ist
  • wenn Familie, Beruf und ehrenamtliches Engagement vereinbar sind
  • wenn Arbeit und erwirtschaftete Güter gerecht verteilt sind
  • wenn auf die Gesundheit geachtet wird und ausreichend Ruhepausen und gemeinsame Erholung gewährleistet sind
  • wenn Arbeitswege und Arbeitsverfahren einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt ermöglichen
  • wenn Produktion und Dienstleistungen nachhaltig ausgerichtet sind und die Gesetzmäßigkeiten der Natur und die Begrenztheit der Ressourcen beachtet werden

(Definiton aus der Kampagne "Gute Arbeit" der KABÖ)

 


 

Werden Sie aktiv!


Diskussions-Würfel der KABÖ. Reden wir mal über Gute Arbeit – Die KABÖ hat einen Diskussions-Würfel erarbeitet, der einen spielerischen Gesprächseinstieg in der Arbeit von Gruppen und Runden ermöglicht. Zu den einzelnen Bereichen der Themenschwerpunkte des KAÖ-Dossiers „Arbeit und soziale Fairness“ bietet der Würfel jeweils eine Reihe von Fragen und Teilaspekten um die sich Debatten drehen können ...


 


 
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT

 

Der Gemeinderatsantrag zum Bodenschutz in Wiener Neustadt hat viel bewegt. Begonnen hat diese Initiative im März 2022 bei einer FairWandeln-Klimakonferenz. Dort wurde die Idee eines Initiativantrags erstmals besprochen und nun wurde der Antrag im Gemeinderat behandelt ...

 

DIES & DAS


 

Rätselbegeisterte aufgepasst: Bei der Welthaus-Rätselrallye DEADLINE durch Wien kann man sechs Gutscheine gewinnen, wenn man sie bis Ende März absolviert. Alle Infos dazu gibt es hier ..


Die neu konstituierte Plattform der Katholischen Aktion OÖ hat Gabriele Hofer-Stelzhammer einstimmig zur Präsidentin gewählt. Sie folgt somit ab Jänner 2023 der scheidenden KA-Präsidentin Maria Hasibeder nach ...


 

WEIHNACHTEN 2022


 

Gefühle von Ohnmacht und Unsicherheit,
Zukunftsangst und Beschränkungen.
Wie geht es weiter - sind wir aus dem Tritt geraten?
Alles Gewohnte, Selbstverständliche ist in Frage gestellt.

 

Aber bedeutet Advent nicht Umkehr und Aufbruch,
Ausrichtung auf etwas Neues.
Hoffnung trotz allem, was leiden, trauern, verzweifeln lässt.

 

Vielleicht wagen wir es wieder,
den Blick und den Schritt nach innen zu richten:
in die Stille, das Innehalten -
Vielleicht gelingt es uns, die Jagd nach Geschenken und
die Suche nach Rezepten für den Weihnachtsschmaus
einmal zu vergessen.

 

Vielleicht wagen wir es wieder, auf den Stern zu schauen,
auf die Botschaft von Weihnachten,
auf das, worauf es ankommt bei diesem Fest:

 

Das Kind, in dessen Antlitz die Schöpfung sich spiegelt.
„Seid wachsam!  Seht die Zeichen der Zeit und kehrt um!
Es ist euch noch eine Frist gegeben!“
Wenn wir uns diesem Kind anvertrauen,
sind wir noch zu retten!

 

Weitere Texte und Gebete zum Weihnachtsfest finden Sie auf unserer Homepage ...

 

Katholische Aktion der Erzdiözese Wien

1010 Wien, Stephansplatz 6/5

 

Tel. +431515523312 | katholische.aktion@edw.or.at | www.ka-wien.at | KA auf Facebook

 

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