Ehrenamtsmanifest | Pfarr-Klimakonferenzen | Miteinander – füreinander, wer uns zusammenhält
Im Browser lesen

September 2022


 

Liebe Leser/innen!

 

Heute wollte ich einmal nichts Gesellschaftspolitisches schreiben, da kam aus dem Vatikan der Hinweis, wie wichtig politisches Engagement von Christ*innen ist. Ich nehme das als Bestärkung für unsere Arbeit in der KA und ermuntere auch Sie, politisch aktiv zu werden oder zu bleiben.

 

Aber trotzdem geht es diesmal um ein anderes Thema, das uns in der KA schon immer beschäftigt: Um das Engagement und das Übernehmen von Verantwortung durch Ehrenamtliche.

Für uns in der KA und in unseren Gliederungen ist es ja selbstverständlich, dass wir gewählte ehrenamtliche Leitungsgremien haben, die auch entsprechend die Arbeit in der KA und den Gliederungen gestalten und dafür mit den Hauptamtlichen zusammenarbeiten.

In den Pfarren sieht das schon ganz anders aus. Obwohl es auch hier möglich ist, viel Verantwortung an Ehrenamtliche abzugeben, wird dieses Engagement noch immer (oder vielleicht auch "schon wieder") zu wenig geschätzt. Und oft werden Ehrenamtliche als "Freiwillige" eingesetzt, deren Hauptaufgabe es ist, Dinge auszuführen, ohne sie selbst beeinflussen zu können.

Nachdem dieses Thema immer öfter an uns herangetragen worden ist, haben wir beschlossen, ein sogenanntes "Ehrenamtlichenmanifest" zu verfassen. Damit wollen wir deutlich machen, was für gelungenes motivierendes ehrenamtliches Engagement auf Diözesan-, aber auch auf Pfarrebene wichtig ist. Hier arbeiten wir auch mit der PGR-Initiative zusammen, die eine wichtige Impulsgeberin bei diesem Thema ist.

Und damit es nicht beim Lesen bleibt, haben wir auch gleich ein Modell verfasst, wie man sich damit in der Pfarre auseinandersetzen kann: „Redma übers Ehrenamt!“.

Ich freue mich über Rückmeldungen dazu. Und wenn Sie positive (oder auch negative) Beispiele und Erfahrungen haben, dann schreiben Sie mir doch einfach retour!

 

Ihr Reinhard Bödenauer


 


 
SCHWERPUNKTTHEMA "EHRENAMT STÄRKEN"

"Als Ehrenamtliche wollen wir unsere Energie, unsere Erfahrung, unser Wissen und unsere Zeit in die kirchliche Arbeit einbringen. Dafür brauchen wir geeignete Rahmenbedingungen." So beginnt unser Manifest, dessen 12 Punkte Sie auf unsere Homepage lesen und auch als PDF herunterladen können.


Ein wichtiger Punkt dabei ist uns, dass Ehrenamtlichkeit leider zu oft mit „Freiwilligenarbeit“ verwechselt. Ehrenamtliche sollen als Menschen erlebt werden, die selbst entscheiden und gestalten können, und nicht wie Freiwillige, die Aufgaben im Auftrag von Dritten durchführen, ohne selbst mitgestalten zu können.

 


 

Der Pfarrgemeinderat – Ein demokratisches Pflänzchen in der Kirche, das gepflegt werden muss


Im Juni 2021 wurde die Pfarrgemeinderats-Initiative gegründet. Ca. 30 stellvertretende Vorsitzende der Pfarrgemeinderäte (PGR) der Erzdiözese Wien und weitere UnterstützerInnen haben sich vernetzt.

 

Auslöser für diese Initiative waren die Instruktion zur (Nicht-) Leitung von Pfarren durch Laien und das Schreiben zur (Nicht-) Segnung von homosexuellen Paaren. Es wurden Stellungnahmen geschrieben, und davon ging diese Initiative aus.

 

Die Mitglieder der Initiative haben drei Hauptthemen definiert und Möglichkeiten für die Zukunft erarbeitet. Wertschätzung für Ehrenamtliche sollte selbstverständlich sein. Die Zusammenarbeit kann nicht dem Wohlwollen Einzelner (im Konkreten dem Pfarrer) überlassen werden. Damit eng verbunden ist die Weiterentwicklung von Leitungsmodellen. Verantwortung soll geteilt werden. Pfarren könnten durch Teams geleitet werden. Das dritte Thema betrifft die Sprachfähigkeit von Kirche und Pfarren bei gesellschaftspolitischen Themen.


Wie fördern wir einen guten Dialog, wie verhindern wir fundamentalistische Positionen? Kirche muss lernen, eine allgemein verständliche Sprache zu sprechen, und sie muss die Europäische Menschenrechtskonvention beachten. Die Lehre der Kirche gehört, dem Stand der Wissenschaft entsprechend, weiterentwickelt.

 

In immer größeren Räumen soll Seelsorge betrieben werden, Priester werden weniger und sind oft nicht ausreichend auf Leitungsaufgaben vorbereitet. Pastorale MitarbeiterInnen werden nicht in ausreichender Zahl ausgebildet und haben schlechte Arbeitsbedingungen.


Das Mitspracherecht im PGR ist in vielen Fällen auf ein beratendes beschränkt, der Pfarrer hat de facto ein Veto-Recht. Aber bzw. trotzdem: Viele Getaufte arbeiten treu und unbeirrt, um ein kleines Stück Reich Gottes in ihrem Umfeld zu bauen. Denn darum geht es uns allen!

 

Deshalb ist es dringend notwendig, die vielen ehrenamtlich Tätigen in den Pfarren mit konkreten Reformen zu stärken und zu ermutigen. Mit ihren vielfältigen Kompetenzen, ihrem Wissen aus Berufs- und Familienleben und ihrem Engagement sind sie unverzichtbare Teile der Pfarren. Sie sind mehr als Helferinnen und Helfer, sie sind sicher keine Bittsteller, sondern selbstbestimmte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Führungskräfte.


Speziell die Situation der Frauen in der Kirche verlangt einen ehrlichen und kritischen Blick und dringend notwendige Reformen.

 

Wir freuen uns über neue Mitglieder und UnterstützerInnen.
Weitere Informationen: www.pgr-initiative.at
Unsere Mailadresse: kontakt@pgr-initiative.at

 

Heinz Weinrad

 

Pfarrgemeinderatsinitiative
Pfarrgemeinderat Pfarre St. Johann Nepomuk

 


 

Das bedeutet Ehrenamt für mich

Unter diesem Titel finden sich auf unserer Homepage vier Statements zum Thema Ehrenamtlichkeit.

 

Mirjam Gerstbach schreibt, dass die Kombination aus Vertrauen und Autonomie eine der besten Grundlagen für ehrenamtliches Arbeiten ist.

 

Martin Krill hat bei der Sternsingaktion und beim Einsatz für die Schöpfungsverantwortung positives Ehrenamt erlebt.

 

Margit Piriwe mag es, sich als Ehrenamtliche gemeinsam Aufgaben zu stellen und diese gemeinsam zu bewältigen.

 

Franziska Berdich sieht gemeinschaftliche Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung auf allen Ebenen als Voraussetzungen für ihr ehrenamtliches Engagement.

 

Die vollständigen Statements können Sie hier auf der Homepage lesen ...

 


 

Werden Sie aktiv!

 

Es ist wichtig, sich für ein zeitgemäßes und selbstbestimmtes Ehrenamt in der Kirche einzusetzen. Dafür gibt es unter anderem unser Modell zur Auseiandersetzung in der Pfarre. Außerdem können sie sich z.B. in der Pfarrgemeinderats-Initiative engagieren.

 


 
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT

 

Nach diesem heißen Sommer ist das Thema "Klimaschutz" wieder in aller Munde. Wir empfehlen Ihnen, diese Betroffenheit der Menschen auf zugreifen:

 

Planen Sie Pfarr-Klimakonferenzen! Organisieren Sie im Herbst eine Klimakonferenz in ihrer Pfarre (Es gibt noch Förderungen für Gratis-Referent*innen!) und bringen Sie dieses aktuelle Thema in ihre Pfarre und Gemeinde! Alle Infos dazu gibt es auf unserer Homepage ...

 

Ein Beispiel für die positive Wirkung einer Klimakonferenz ist die Initiative für den Schutz von Ackerboden in Wiener Neustadt, wo ein junges Team eine Unterschriftenaktion für ene Kursänderung der Politik gestartet hat und  Stimmen sammelt für einen Initiativantrag im Gemeinderat ...

 

Und in der Familienkirche Schmuckerau hat das erste Tauschfest stattgefunden. Ein Projekt das aus einer Pfarr-Klimakonferenz entstanden ist ...

 

Am Freitag, den 23.9. gibt es auch wieder die Möglichkeit gemeinsam unserer Forderung nach einer aktiveren Klimapolitik beim "Klimastreik" Ausdruck zu verleihen. Wir treffen uns gemeinsam mit "Religions for Future" um 12:50 Uhr Ecke Landstraßer Hauptstraße / Gigergasse. Weitere Infos ...


Und am Freitag, den 7.10. gibt es den Inspirationstag Laudato Si’ 2022 in der Pfarre St. Florian in Wien. In verschiedenen Workshops werden unter anderem Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir Energie sparen können oder wie wir im Kleinen - aber auch im Großen - die Energiewende unterstützen können. Und es gibt auch einen Workshop zu unseren Klimakonferenzen Info und Anmeldung ...

 

MEINUNG


 

Miteinander – füreinander, wer uns zusammenhält. Traude Novy schreibt über die Bedeutung, die Inseln der Solidarität für unsere Gesellschaft haben ...

 

L’etat c’est moi - der Staat bin ich. Traude Novy fragt sich wer der Staat ist, was er tut und zu welchem Zweck wir ihm unsere Steuern zahlen. Dabei skizziert sie 7 Säulen mit verschiedenen Aufgaben und Pflichten des Staates ...

 

Die aktuelle nukleare Bedrohung. Evelyn Hödl schrieb anlässlich des 77. Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima, dass es jetzt die lauten Stimmen für den Frieden und das individuelle und gemeinsame Handeln und den Verzicht auf vieles, was früher einmal selbstverständlich war, braucht ...

 

Sommerreminiszenzen. Traude Novy spannt ihre Sommereindrücke von der Rede Ilja Trojanows bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele über die Corona-Problematik bis zur zunehmenden Repression gegen Frauen und den Krieg in der Ukraine ...

 

DIES & DAS


 

Diesen Samstag, den 17.9.22, gibt es wieder die Schienenwallfahrt unseres Umweltbüros, diesmal mit Weihbischof Stephan Turnovszky nach Seitenstetten. Infos und Anmeldung ...

 

KA Generalskretär Christoph Watz hat beim Protestcamp gegen die Ostumfahrung Wiener Neustadt unsere Unterstützung der Aktivitäten bekräftigt ...


Ab sofort gibt es vom Welthaus ein neues Angebot für Rätselbegeisterte ab 15 Jahren: eine Stadtrallye durch Wien rund um das Thema „Nachhaltige Produktion und Konsum“. Mithilfe der App Actionbound können Sie sich alleine oder gemeinsam mit anderen auf den Weg machen und sich mit den Themen Mobilität, Kleidung, Abfall und Lebensmittelverschwendung auseinandersetzen ...

 

Die Katholische Aktion Österreichs fordert eine Wahlrechtsänderung weil es nicht sein kann, dass 1,4 Millionen Menschen in Österreich leben und arbeiten, aber ohne Wahlrecht nicht mitbestimmen können ...

 

 

Katholische Aktion der Erzdiözese Wien

1010 Wien, Stephansplatz 6/5

 

Tel. +431515523312 | katholische.aktion@edw.or.at | www.ka-wien.at | KA auf Facebook

 

Newsletter weiterempfehlen

 

Kfb-Mitglieder erhalten diesen Newsletter, weil sie über diese Teil-Organisation Mitglied der Katholischen Aktion sind.

 
Newsletter abmelden