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Programm:
Peter Veran ist das literarische Pseudonym des 1962 in Leoben geborenen promovierten Juristen und Historikers Werner Anzenberger. Er hat zahlreiche Publikationen zum Austrofaschismus vorgelegt, darunter „Absage an eine Demokratie. Karl Kraus und der Bruch der österreichischen Verfassung 1933/34“ (1997), „Widerstand für eine Demokratie: 12. Februar 1934“ (2004), „Die österreichische Diktatur – Ein faschistisches Gewaltregime?“ (2017) sowie „130 Jahre Koloman Wallisch. Ein sozialer Gestalter zwischen Demokratie und Diktaturen” (2019).
Plädoyer eines Märtyrers
Mehr als acht Jahrzehnte nach dem Februar-Aufstand 1934 gegen die austrofaschistische Diktatur wird der damalige Bundeskanzler Engelbert Dollfuß aus seinem Grab exhumiert und vor Gericht gestellt. In diesem Rahmen spielt Peter Verans literarische Groteske, in der sich Dollfuß vor der Geschichte rechtfertigen muss. Die Anklagepunkte sind umfassend: Vielfacher Mord, Folter, Hochverrat und Landfriedensbruch werden als Tatbestände genannt. Darauf muss der im Juli 1934 von Nationalsozialisten ermordete und später zum Märtyrer stilisierte Ex-Diktator eine Antwort finden. In einem hochtrabenden Plädoyer tritt er die Flucht nach vorne an und erklärt dem Gericht seine Motive und Ziele. Er hätte sich in einem Notstand befunden und gar nicht anders handeln können, um großen Schaden von Österreich und seinem Volk abzuwenden.