Interview :
„Im Silicon Valley ist niemand ausgeschlafen“

Lesezeit: 5 Min.
Stehen Google, Airbnb und Co. für die Arbeitswelt der Zukunft, oder funktioniert diese Digitalwirtschaft nur in Kalifornien?
Im Silicon Valley sind Innovation, Intelligenz und Kreativität zu Hause: Aber wie lange kann man eigentlich die Arbeitsbedingungen dort durchhalten? Der Soziologe Andreas Boes verrät im Gespräch, wie das Valley tickt.
Herr Boes, wie würden Sie Ihre Tour durch das Silicon Valley in einem Satz zusammenfassen?

Wir waren in einem Biotop, das einen Katapultstart in die digitale Welt erlebt.

Was meinen Sie mit Biotop?

In einer vergleichsweise kleinen Region leben eineinhalb Millionen Menschen, die nur damit beschäftigt sind, wie dieser Katapultstart gelingt. Diese Leute machen nichts anderes, so als lebten sie auf einem eigenen Planeten.

Was sind dessen Kernelemente?
Andreas Boes
Andreas BoesIngo Cordes

Das sind erstens die Universitäten Stanford und Berkeley, die - viel stärker als deutsche Universitäten das tun - einen hohen Beitrag für die Innovationskraft der Region leisten. Zweitens kommt eine gigantische Masse an Risikokapital hinzu, das gibt es derzeit nirgendwo sonst auf der Welt. Dadurch wird eine Gründerszene als Plankton für die Digitalwirtschaft genährt. Und drittens sitzen dort eben die großen Player in mehreren Generationen. Von HP über Google bis zu Uber oder Airbnb. Wenn Sie abends durch Palo Alto spazieren, sehen Sie eine Unmenge hochinnovativer Unternehmen.

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