Hosea-Che Dutschke :
Wie lebt es sich als Sohn von Rudi Dutschke?

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Der Sohn des Berufsrevolutionärs Rudi Dutschke ist heute Verwaltungsdirektor: Hosea-Che Dutschke, Jahrgang 1968, in seinem Büro im Rathaus der dänischen Stadt Aarhus.
Hosea-Che Dutschke ist der Sohn des Studentenführers Rudi Dutschke. Ein Gespräch über eine Kindheit in der Kommune, eine Karriere als Beamter in Dänemark und das Erbe der Achtundsechziger.
Hosea Dutschke leitet die Pflege- und Gesundheitsbehörde der dänischen Stadt Aarhus, als Chef von 7000 Angestellten verwaltet er ein Budget von rund 500 Millionen Euro. An der Tür zu seinem Büro im obersten Stockwerk des Rathauses steht der Titel „Direktor“. Rudi Dutschke, sein Vater, führte in den Sechzigerjahren in Deutschland die Proteste gegen Obrigkeitsstaat und Altnazis, gegen Vietnam-Krieg und Kapitalismus an. Er war die Lichtgestalt der Linken, in einer aufgewühlten Zeit verehrt als Frontkämpfer für eine bessere Welt. Sein ältester Sohn kam im Januar 1968 zur Welt. Die Eltern nannten ihn Hosea-Che, nach einem Propheten aus dem Alten Testament und dem kubanischen Revolutionär Che Guevara, aber den zweiten Vornamen gebraucht er schon lange nicht mehr. Als das Kind drei Monate alt war, wurde Rudi Dutschke, von seinen Gegnern als „Volksfeind Nr. 1“ diffamiert, in Berlin auf offener Straße angeschossen. An den Folgen des Attentats starb er 1979. Eine seiner Forderungen war: „Die Bürokratie muss zerstört werden!“
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