Diskussion um „Glass Steagall“ :
Trump will offenbar doch keine Banken aufspalten

Von Norbert Kuls, New York
Lesezeit: 4 Min.
Mal so, mal so: Finanzminister Steven Mnuchin vor dem Bankenausschuss
Trumps Wirtschaftsberater forderte kürzlich eine Trennung von Einlagen- und Kreditgeschäft - eigentlich eine Idee der Linken als Reaktion auf die Finanzkrise. Doch sein Finanzminister hat solche Pläne jetzt dementiert.

Der amerikanische Finanzminister Steven Mnuchin hat kürzlich für einen denkwürdigen Auftritt vor dem Bankenausschuss des Senats gesorgt. Er brachte wie schon zu früheren Anhörungen seine Verlobte mit, die vor allem für Horrorstreifen bekannte schottische Schauspielerin Louise Linton. Sie sollte wohl für etwas Hollywood-Glanz in Washington sorgen. Die demokratische Senatorin Elisabeth Warren aus Massachusetts ließ sich davon aber nicht ablenken. Sie bekam aus anderen Gründen das Gruseln. Als sie mit ihrer Fragezeit am Ende war, hatte sie Mnuchins Antworten als „bizarr“ und als „geradewegs aus George Orwell“ charakterisiert. Zur Erinnerung: In Orwells Roman 1984 gibt es die Sprache „Neusprech“, mit der ein totalitärer Staat das Bewusstsein seiner Bewohner manipulieren will. Orwell thematisiert politische Propaganda, Falschinformation und die Verschleierung geschichtlicher Fakten.

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