Qatar in der Krise :
Ein Land steht hinter seinem Emir

Lesezeit: 8 Min.
Der arabische Che Guevara: Das Abbild des Emirs Tamim bin Hamad Al Thani.
Die Qataris reagieren auf die Isolation ihres Landes mit selbstbewusstem Trotz. Doch die Krise ist für das kleine Land am Golf gefährlich. Für den Herrscher ist sie ein wichtiger Test.

Der Emir ist überall. Auf den Heckscheiben der Autos, den Schutzhüllen der Mobiltelefone, auf Schirmmützen und T-Shirts, auf Fähnchen, die in den Gassen des alten Basars hängen. Sein Bild überdeckt gläserne Hochhausfassaden. Es ist nicht so, dass man in Qatar zuvor sehr lange hätte suchen müssen, um auf das Konterfei von Tamim bin Hamad Al Thani zu treffen. Doch dieser Tage, da das Land mit Krise und Blockade konfrontiert ist, gehen die Sympathiebekundungen für den Herrscher und der Nationalstolz weit über das übliche Maß hinaus. Das allgegenwärtige Bild des Emirs ist anders als die üblichen Porträts, von denen die arabischen Monarchen ihren Untertanen erhaben entgegenblicken. Es ist ein Pop-Art-Schattenriss, dessen Machart an das Che-Guevara-Porträt erinnert, das in den sechziger Jahren Karriere machte. Es ist das Emblem für eine qatarische Rebellion gegen mächtige Nachbarn.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.