Kommentar :
Brasiliens Umweltrechnung

Ein Kommentar von Carl Moses
Lesezeit: 4 Min.
Voller Schlamm: Der Rio Dolce nachdem zwei Staudämme an einer Mine gebrochen waren.
In weiten Teilen Brasiliens ist das Wasser knapp. Gleichzeitig haben heftige Regenfälle zu schweren Überflutungen geführt. Die Umwelt präsentiert dem Land die Rechnung für Sünden der Vergangenheit.

Brasilien steckt in seiner schwersten wirtschaftlichen und politischen Krise seit Jahrzehnten. Als wäre dies nicht genug, wird die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas auch noch von einer Serie großer und kleiner Umweltkatastrophen heimgesucht. Riesige Massen von Klärschlamm aus dem Rückhaltebecken eines Bergbaubetriebs begruben im November nach einem Dammbruch im Bundesstaat Minas Gerais ein ganzes Dorf und mindestens 17 Todesopfer unter sich. Der Doce-Fluss wurde auf Hunderten von Kilometern vom Schlamm verseucht. Während Überschwemmungen zum Jahreswechsel in Südbrasilien Tausende Menschen obdachlos machten, leiden Millionen Bewohner der Wirtschaftsmetropole São Paulo schon seit eineinhalb Jahren unter der Rationierung des knappen Trinkwassers.

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