Als Elisabeth Singer vor zwei Jahren nach Österreich zurückgekehrt ist, verliert sie ihren Antrieb. Zehn Jahre lang hat Singer, warme Stimme und ehrgeiziger Blick, im Ausland gelebt und eine rasante Arztkarriere hingelegt. Während Studienkollegen von einst oft noch auf ihre Berufsberechtigung warten, ist sie an Kliniken in Großbritannien, Deutschland und der Schweiz zur Oberärztin aufgestiegen. Von Medizin schwärmt die 37-jährige Spezialistin für Gefäßkrankheiten wie Schneider von Edelseide, Krankheiten nennt sie "eine intellektuelle Herausforderung", die tiefblauen Augen leuchten.
Gesundheitswesen: Ärzteschwund
Österreichische Mediziner flüchten zusehends ins Ausland oder in Privatordinationen. Öffentliche Spitäler und Kassenpraxen kämpfen um Nachwuchs.