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Katholische Frauenbewegung will politisch "mitmischen"

KATHPRESS: Sommerstudientagung der Katholischen Frauenbewegung im Bildungshaus St. Arbogast folgt Anstoß "Politik muss in die Kirchen kommen" - Politikwissenschafterin Ehs: Auch 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechtes in Österreich keine faire Verteilung der Macht

Feldkirch, 24.08.2018 (KAP) "Einmischen. mitmischen. aufmischen.": Mit diesem Thema für das kommende Arbeitsjahr will die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) den An-spruch von Frauen auf gesellschaftspolitische Mitsprache und Mitgestaltung unterstreichen.Inspiriert sei diese Trias von einer kfbö-Reise im vergangenen Jahr auf den Spuren der Dichterin und Vertreterin der Politischen Theologie, Dorothee Sölle, gewesen, heißt es in einem Bericht über die derzeit im Bildungshaus St. Arbogast stattfindende traditionelle Sommerstudientagung der größten Frauenorganisation in Österreich auf der Website der Diözese Feldkirch. Von der Reise nach Köln habe die kfbö den Satz mit-genommen: "Politik muss in die Kirchen kommen." Das gesellschaftspolitische Engagement soll weiter verstärkt werden, hieß es.

 

Vor rund 100 Teilnehmerinnen aus allen heimischen Diözesen an der Tagung - ihr Titel lautet ebenfalls "einmischen. mitmischen. auf-mischen." - zeigte Tamara Ehs, Politikwissenschafterin an der Universität Wien, auf, dass auch 100 Jahre nach Einführung des Frauen-wahlrechtes in Österreich keine Rede von einer fairen Verteilung der Macht im Lande sein kann. Zwar sitzen derzeit mit 35 Prozent der Ab-geordneten so viele Frauen wie noch nie im Nationalrat, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt jedoch 51 Prozent, wie Ehs darlegte.

 

 

Noch bedenklicher: Von den 2.100 Bürgermeisterposten in Österreich sind derzeit nur 7,6 Prozent weiblich besetzt. Es gibt aktuell eine Landeshauptfrau, noch nie gab es hierzulande eine Bundespräsidentin oder eine Bundeskanzlerin. Ehs zitierte eine Studie, wonach Männern viele Stereotype zugeschrieben würden, die für Leitungspositionen relevant sind. Frauen hingegen werde weniger zugetraut, sie müssten jene Führungskompetenz erst beweisen, die Männern vorab unterstellt wird.

 

 

Außerdem müssten bei Frauen, die ein politisches Amt anstreben, die Kinder aus dem Haus sein, wies die Politikwissenschafterin hin. Die höheren Anforderungen und Erwartungen an Frauen erschwerten ihnen den Einstieg in die Politik. Der Mangel an Frauen bedeute wiederum fehlende Vorbildern für Mädchen. "Ein Staat bzw. eine Gemeinschaft muss hier gegensteuern, ansonsten bleibt der Status Quo", betonte Ehs. Kritik übte sie an der momentan vorherrschenden "anti-feministischen Politik"; Förderungen für Frauen würden gestrichen.

 

 

Angst vor Machtverlust

Manches Kuriosum tritt beim Rückblick auf das Jahr der Einführung des Frauenwahlrechtes in Österreich zutage: Die Wiener Forscherin und Vorsitzende der "IG Demokratie" erinnerte daran, dass damals darüber diskutiert wurde, das Mindestwahlalter der Frauen auf 30 an-zusetzen. Prostituierte seien bei der ersten Wahl ausgeschlossen worden - im Gegensatz zu ihren männlichen Kunden. Nach der ersten Wahl im Februar 1919 wurden ganze acht der 170 Plätze im Nationalrat von Frauen besetzt. Generell habe bei den damaligen Politiktreibenden Unsicherheit und Angst vor Machtverlust geherrscht, da das Wahlverhalten von Frauen nicht abgeschätzt werden konnte, so Ehs weiter. Um zu eruieren, wie sich die Stimmen verteilten, gab es für Männer und Frauen unterschiedlich gefärbte Wahlkarten - in manchen Gemeinden bis in die 1980er-Jahre. Es zeigte sich, dass Frauen insgesamt moderater, "mittiger" wählten, weniger zu Extremismen neigen.

 

 

Vieles, das heute als selbstverständlich erachtet wird, sei von früheren Generationen hart erkämpft worden musste, erklärte Ehs.

Das kfbö-Jahresthema "einmischen. mitmischen. aufmischen." soll den Blick für politische Strukturen und Mechanismen schärfen und nach Spielräumen und Gestaltungsmöglichkeiten suchen. Nach der intensiven Auseinandersetzung im Rahmen der Sommerstudienta-gung seien im beginnenden Arbeitsjahr auf diözesaner Ebene Impulse geplant, das Thema österreichweit bis in der Pfarrebene umzusetzen, kündigte die Katholische Frauenbewegung an.

 

KATHPRESS-Tagesdienst Nr.207, 24. August 2018 Seite 5

 

ZUR WEITEREN INFORMATION:
 

Sommerstudientagungen der kfb Österreich

Impulsgeberin für die inhaltliche Arbeit

Auf den jährlichen Sommerstudientagungen der kfbö kommen an die 90 Leitungsfrauen aus ganz Österreich und der Diözese Bozen-Brixen zusammen, um sich mit einem inhaltlichen Thema auseinanderzusetzen, mit einander zu diskutieren, voneinander zu lernen und sich zu vernetzen. Der Veranstaltungsort "wandert" durch die Diözesen, so dass neue regionale Impulse und Perspektiven einfließen können. Neben der inhaltlichen Arbeit sind die gemeinsamen Liturgien und der menschliche Austausch wichtige Bestandteile, die die Teilnehmerinnen motivieren und Energie für das kommende Arbeitsjahr tanken lassen.

 

Götzis / Vorarlberg, 21.-25. August 2018 "einmischen.mitmischen.aufmischen"

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