„Wer war Ingeborg Bachmann?“ :
Eine Liebe von Henry Kissinger

Von Ina Hartwig
Lesezeit: 8 Min.
Schriftstellerin Ingeborg Bachmann
„Von ihrem Wesen her war sie dauernd in Schwierigkeiten“ – so erinnert sich der immer noch faszinierte Politiker: Eine bislang unbekannte Episode aus dem Leben von Ingeborg Bachmann.

Monatelang hat es gedauert, den Termin zu bekommen, dann klappt es plötzlich. Ich solle mich, mailt seine Büroleiterin, am 8. Juni 2016 in die Lobby des Hotel Adlon in Berlin begeben. Henry Kissinger, dreiundneunzig Jahre alt, ist zu Besuch in der Stadt und wird am Abend in der American Academy am Wannsee erwartet. Wir sind für zehn Uhr morgens verabredet. Ich bin zuerst da und wähle einen Tisch neben dem Springbrunnen. Dann erscheint gestützt auf seinen Stock und vorsichtigen Schrittes jener Mann, der Ingeborg Bachmann 1955 nach Harvard eingeladen hat. Sein Sicherheitsboy wird sich zwei Tische weiter niederlassen und während der nächsten Stunde mit seinem Smartphone spielen.

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